Der Kombinierer Jarl Magnus Riiber hat erneut den Gesamtweltcup gewonnen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Spielerisch leicht hängte Jarl Magnus Riiber im Zielspurt Dauergegner Johannes Lamparter ab, dann nahm der beste Nordische Kombinierer entspannt auf einem Sofa im Schatten Platz.

Mit seinem 49. Weltcup-Sieg hat der Norweger nicht nur eine alleinige Bestmarke aufgestellt, sondern auch zum vierten Mal in Serie den Gesamtweltcup für sich entschieden. Im Dauerduell mit Österreichs Weltmeister Lamparter gewann Riiber den finalen Showdown von Schonach erst auf den letzten Metern und sicherte sich damit wie 2018/19, 2019/20 und 2020/21 die große Kristallkugel.

Riiber hat alle vier Einzel nach den Olympischen Winterspielen in Peking gewonnen und eine famose Aufholjagd gekrönt. «Der Jarl ist eine Klasse für sich. Das zeigt diese Zahl an Siegen in dem Alter. Chapeau, er ist wahrscheinlich der beste Kombinierer aller Zeiten», sagte Vinzenz Geiger in der ARD über den 24 Jahre alten Ausnahmeathleten, der die Sportart prägt. Lamparter wurde zwar Zweiter, konnte Riibers Triumph aber nicht verhindern.

Disqualifikation, Rückenprobleme, Corona

Dabei wurde der Norweger in diesem Winter von vielen äußeren Einflüssen gebremst. Erst wurde er disqualifiziert, dann machten ihm Rückenprobleme zu schaffen, bevor er bei Olympia – auch wegen einer Corona-Infektion – leer ausging. Nun holte er sich wieder das Gelbe Trikot des Gesamtsiegers und zog in dieser Kategorie mit Manninen gleich. Nur der Deutsche Eric Frenzel hat fünfmal den Weltcup-Winter für sich entschieden.

Riiber hatte nach einer überragenden Serie in den vergangenen Wochen mit einem Punkt Vorsprung geführt, doch ein wirkliches Duell auf Augenhöhe lieferten sich die beiden Topathleten in den vergangenen Wochen nicht. Meist war es so: Riiber sprang am weitesten und zog dann in der Loipe alleine seine Kreise.

Diesmal lief es etwas anders: Lamparter schloss in der zweiten Langlauf-Rennhälfte zu Riiber auf. Fortan erinnerte das Duell an das furiose Formel-1-Finale zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton, bei dem nur der Sieger den WM-Titel gewinnen konnte. Auf Skiern war Riiber der Stärkere, seinen finalen Antritt setzte er erst auf den finalen 400 Metern. Danach umarmten sich die beiden Widersacher fair.

Auch das deutsche Team von Bundestrainer Hermann Weinbuch, bei dem am Sonntag Geiger als Dritter am stärksten war, hat an Riiber und dessen Dominanz zu knabbern. «Ein Wermutstropfen ist, dass wir erkennen müssen, dass ein Riiber normalerweise nicht schlagbar ist für uns», sagte Weinbuch der Deutschen Presse-Agentur. Riiber habe den ersten Platz normalerweise «geparkt».

Von Patrick Reichardt, dpa

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