Snowboarder Martin Nörl wünscht sich mit Blick auf die deutschen Erfolge in der abgelaufenen Saison für die Zukunft mehr öffentliche Aufmerksamkeit und Wertschätzung für seine Sportart.
«Wir gehören zu den führenden Snowboard-Nationen weltweit und hätten das verdient», sagte der 28-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
Nörl hat am vergangenen Wochenende als erster männlicher deutscher Snowboardcrosser den Gesamtweltcup gewonnen. «Die Alpinen sind schon seit Jahren vorne dabei, Ramona Hofmeister hat gerade zum dritten Mal die Gesamtwertung geholt. Und auch in den anderen Disziplinen haben wir uns extrem verbessert. Es ist für mich teilweise nicht mehr nachvollziehbar, wie wenig Sendezeit und öffentliches Interesse wir bekommen», sagte der 28-Jährige aus Landshut.
Bei den Olympischen Winterspielen in China hatten die deutschen Snowboarder enttäuscht. «Eine Olympia-Medaille ist das Größte. Aber ich trauere ihr jetzt auch nicht ewig nach», sagte Nörl. «Über die ganze Saison vorne und am Ende der Beste zu sein, ist sportlich ja eigentlich sogar höher einzuschätzen als bei einem Rennen.»
Die Feierlichkeiten nach dem Gewinn der großen Kristallkugel in Veysonnaz in der Schweiz seien etwas turbulent verlaufen, verriet der Niederbayer. «Erst hatte ich ewig kein Handynetz und konnte keine Glückwünsche entgegennehmen. Und bis ich von der Dopingkontrolle zurück war, hatte die Hütte, in der wir feiern wollten, geschlossen», sagte Nörl. «Es war trotzdem ein toller und historischer Tag.»