Der langjährige Biathlon-Trainer Wolfgang Pichler hätte seinen im September erlittenen Herzinfarkt fast nicht überlebt.
«Ich war drei Minuten tot. Das sagen die Ärzte. Dann haben sie mich mit Reanimation zurück ins Leben gebracht», sagte der 65-Jährige aus Ruhpolding dem «Münchner Merkur». Pichler weiter: «Die ersten drei Tage war ich im Koma. Mitbekommen habe ich davon nichts. Aber für meine Frau, meine Kinder und meine Brüder war’s halt brutal.»
Pichler gehe es nun wieder gut. «Ich hatte Riesenglück. Ich bin zurück. Derzeit muss ich nur aufpassen, dass ich nicht zu viel mache», sagte der Förderer der schwedischen Star-Skijägerin Magdalena Forsberg. Pichler sei nach dem schlimmen Zwischenfall «demütig geworden. Und zwar richtig demütig» und ergänzte: «Wenn du so etwas überlebst, dann glaubst du an etwas, du wirst gläubig.»
Pichler hatte beim Radfahren einen Herzstillstand erlitten und befand sich anschließend in einer Klinik im künstlichen Koma. Der Unfall hatte sich im bayerischen Waging am See ereignet.
Pichler ist einer der erfolgreichsten Trainer im Biathlon. Insgesamt 19 Jahre arbeitete er für die Schweden. Von 2011 bis 2014 war er Trainer der russischen Biathlon-Damen. Pichler gewann mit seinen Teams 37 Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften.
Und auch in Zukunft will er seinem Sport verbunden bleiben. «Beim Biathlon-Weltverband IBU gehöre ich einer Gruppe an, die eine Akademie für Trainerausbildung aufbauen soll. Und dann habe ich weiterhin einen Direktorenposten im schwedischen Olympischen Komitee», sagte Pichler.