Bob-Bundestrainer René Spies aus Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Friso Gentsch/dpa)

Bob-Cheftrainer René Spies will eine Abwerbung der besten Trainer in Deutschland verhindern und fordert deswegen eine grundsätzlich bessere Bezahlung. Nur so könne künftig das Spitzenniveau gehalten werden.

«Man sieht in verschiedenen Sportarten, und da müssen wir nicht weit schauen, wenn ein Georg Hackl ins Ausland geht, dann wird es ganz schwer, deutsche Trainer im deutschen System zu halten, weil international viel, viel mehr bezahlt wird», sagte Deutschlands Trainer des Jahres am Rande des Weltcups in Winterberg der Deutschen Presse-Agentur.

Spies betonte: «Da reden wir nicht über 10, 20, 30 Prozent, sondern über 200 und 300 Prozent teilweise. Das ist so bei unseren Sportarten. Und das bei Nationen, die noch nicht einmal unter den Top-4-Nationen gehören.»

Seit Peking nichts passiert

Schon bei den Olympischen Winterspielen in Peking, wo sein Team im Februar insgesamt sieben Medaillen holte, hatte Spies vor einer Fehlentwicklung gewarnt. Passiert sei seitdem nichts. «Im Moment ist es so, dass es keine Trainergehaltsanpassung gibt. Es ist ein grundsätzliches Problem, was sich vom Stützpunkttrainer bis zum Bundestrainer zieht. Für mich ist es immer noch so, dass es keine adäquate Bezahlung gibt für deutsche Trainerinnen und Trainer», sagte der 49-Jährige, der vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Trainer des Jahres 2022 geehrt wurde. 

Auch Rodel-Erfolgstrainer Norbert Loch kennt das Dilemma. Er musste nach dem Verlust von Hackl an den österreichischen Verband um den Verbleib von Patric Leitner kämpfen, der auch bessere Angebote im Ausland hatte. «Diese Gelder können wir über Sponsoren nicht regenerieren. Das geht bei uns nur bedingt», sagte Loch, der in Peking vier Gold- und zwei Silbermedaillen verbuchte. 

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