Mit einem ungeheuren Respekt vor den Leistungen des jeweils anderen starten die Ski-Superstars Aleksander Aamodt Kilde und Marco Odermatt in ihre Speed-Duelle um WM-Gold.
«Jeder will zu 100 Prozent gewinnen. Aber im Ziel sind wir Freunde», sagte Kraftpaket Kilde vor dem Super-G. Den Konkurrenzkampf mit seinem Schweizer Dauerrivalen bezeichnete der Skandinavier als «Gentlemen’s Race».
14 Weltcuptitel wurden in diesem Winter bislang in den Speed-Wettbewerben vergeben – 11 davon gingen an Odermatt und Kilde. Die Disziplinenwertung im Super-G führt der Schweizer an, die steilen Abfahrtshänge wiederum sind die Wohlfühloase des Norwegers. Auch in Frankreich führt der Weg zu Gold – abgesehen von Vincent Kriechmayr – nur über die beiden Ausnahmeathleten.
Während Kilde sich in den kurvigeren Disziplinen schwertut, ist Odermatt der Allrounder der Alpin-Szene. Egal ob Riesenslalom, Abfahrt oder Super-G: Dem vergleichsweise schmächtigen 25-Jährigen «taugt einfach alles», wie er selbst sagt.
Mit acht Saisonsiegen in drei verschiedenen Disziplinen ist Odermatt auf dem besten Weg, seinen Titel im Gesamtweltcup erfolgreich zu verteidigen. Sogar die vor über 20 Jahren von Hermann Maier aufgestellte 2000-Punkte-Marke in einer Weltcup-Saison ist in Reichweite. Kilde rühmte seinen Rivalen als «komplettesten Skifahrer» der Welt: «Er kann jedes Rennen gewinnen und bringt unserem Sport so viel.»