Alpin-Chef Wolfgang Maier sieht bei der Ausbildung neuer deutscher Ski-Talente Verbesserungsbedarf.
«Wir müssen dieses Wettkampf-Gen entwickeln. Es ist am Ende nicht wichtig, wer am schönsten runterfährt, sondern wer am schnellsten ist. Das betrifft die komplette Philosophie der Ausbildung. Das müssen wir unbedingt schärfen», forderte der 62-Jährige bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Frankreich: «Uns fehlen ab und zu ein bisschen die Killer».
Zum Vorbild nimmt sich Maier den norwegischen Verband. «Die haben ein ganz anderes System, die lassen die Leute viel mehr im Wettkampf gegeneinander fahren, während wir in unserer Ausbildung viel mehr auf technische Themen Wert legen», sagte der Sportvorstand der Deutschen Skiverbandes. Am Ende gewinne der, der am brutalsten fahre.
Es brauche Athleten, die dieses Wettkampf-Gen von Haus aus mitbringen würden, wie Maier sagte. «Und dann halt Systeme in der Ausbildung, die das fördern. Das machen manche besser als wir», befand der Funktionär. «Wir haben extrem positive Menschen als Athleten, da ist kein Arsch dabei. Da baust du auch eine gewisse Empathie auf. Und manchmal muss man wieder eine Distanz bekommen und dem Athleten sagen: Du musst erkennen, dass du alles dafür tun musst, dass du die Leistung bringst.»