Johan Eliasch ist der Präsident des Internationalen Ski Verbandes FIS. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Michael Kappeler/dpa)

Der Deutsche Skiverband sieht die Entwicklung des Weltverbandes Fis seit dem Amtsantritt von Präsident Johan Eliasch kritisch.

«Vor allem die Diskussions-Kultur hat in den vergangenen Jahren gelitten. Nicht nur im Dialog mit den Verbänden, sondern auch innerhalb der Organisation», sagte Stefan Schwarzbach, Vorstandsmitglied des Deutschen Skiverbandes, der Deutschen Presse-Agentur. Der DSV verfolge die aktuelle Entwicklung der Fis «mit einer gewissen Skepsis».

Seit 2021 steht der britisch-schwedische Unternehmer Eliasch an der Spitze der Fis. Der Wirtschaftsmagnat war angetreten, um dem Verband einen grüneren und moderneren Anstrich zu verpassen und um den Skisport in seiner Gesamtheit zu verändern. Verändert hat sich nach Meinung seiner Kritiker hauptsächlich die Beziehung zu den nationalen Verbänden, von denen sich viele im Dauerstreit mit dem 60-Jährigen befinden. 

Ärger gibt es etwa um die Vermarktungsrechte der Rennen. Bisher liegen diese bei den Nationalverbänden, auf deren Gebieten die Weltcups stattfinden. Eliasch will hingegen eine zentrale Vermarktung und Kommerzialisierung der Weltcups durchsetzen. Die Eigentums-, Handels- und Marketingrechte aller Weltcups sollen nach Meinung des milliardenschweren Geschäftsmanns der Fis zugesprochen werden. 

Um dem entgegenzuwirken, hatten die Skiverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zuletzt eine engere Zusammenarbeit angekündigt. Schwarzbach erkennt seit dem Amtsantritt Eliaschs einen klaren Paradigmenwechsel bei der Entscheidungskompetenz: «Das führt in Summe dazu, dass die Mitgliederverbände kaum noch ihr Know-how in die Abstimmungsprozesse miteinbringen können.»

Eliasch: Kleine Minderheit macht Stimmung gegen mich

Der umstrittene Fis-Präsident bezeichnete seine Beziehung zu den meisten der 142 Mitgliedsverbände als «sehr gut». «Es ist eine kleine Minderheit, die öffentlich Stimmung macht und versucht, uns über die Medien unter Druck zu setzen. Diese Art der Kommunikation entspricht jedoch nicht unserem Wertekodex», sagte der 60-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. 

«Wir sind von unserem Weg überzeugt und die große Mehrheit unserer Mitglieder ist es auch», sagte Eliasch. Er habe sein Amt mit einer Vision angetreten und sehe es als seine Aufgabe an, für diese Vision zu kämpfen. «Es ist wichtig, Ideen auszutauschen und gleichzeitig Anregungen aufzugreifen. Das ist für mich das Markenzeichen einer guten Diskussionskultur und der Schlüssel zum Erfolg», sagte Eliasch. 

Er bescheinigte der Fis eine positive Entwicklung unter seiner Führung: «Wir haben den Weg geebnet, um die Fis ins 21. Jahrhundert zu führen. Wir können wirklich stolz auf das sein, was wir bisher gemeinsam erreicht haben.»

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