Deutschlands Slalom-Ass Linus Straßer hat drei Tage nach seinem Erfolg von Kitzbühel auch den Weltcup von Schladming gewonnen. Der Münchner setzte sich bei Flutlicht-Torlauf durch und unterstrich seine blendende Form.
Bei zum Teil strömenden Regen im WM-Ort von 2013 siegte der 31-Jährige vor Timon Haugan aus Norwegen (+0,28 Sekunden) und dem Franzosen Clement Noel (+1,02). In der Weltcup-Wertung verringerte er den Rückstand auf den führenden Österreicher Manuel Feller auf nun 132 Zähler.
«Kitzbühel gewonnen, Schladming gewonnen: Das ist unglaublich», sagte Straßer. «Das sind Momente fürs Leben, wie ich schon in Kitzbühel gesagt habe. Die genieße ich einfach jetzt.»
Der DSV-Athlet ließ sich bei seinem fünften Weltcup-Sieg von den äußeren Bedingungen nicht stoppen. «Schon früher im Fußball waren meine Spiele jene, bei denen es dreckig zur Sache ging», flachste der Sieger im Bayerischen Fernsehen.
Bestzeit im ersten Lauf
Ihm gelang bereits ein hervorragender erster Lauf und die Bestzeit. «Ich war am Start voll bei mir, voll bei der Sache. Ich hatte einen Plan, wie ich es angehen wollte, und habe das voll umgesetzt», sagte der Münchner. Der Sieg drei Tage zuvor auf jenem Hang in Kitzbühel, wo er einst Skifahren gelernt und die ersten Kinderrennen bestritten hatte, war eine Erlösung für Straßer. «Den nimmt mir keiner mehr», sagte er in Schladming, ehe er ergänzte: «Aber er hilft mir heute auch nichts.»
Im vorigen Jahr war der Athlet des TSV 1860 München in Schladming ausgeschieden, 2022 hatte er gewonnen. Mit seinem fünften Weltcup-Sieg – vor seinen vier Slaloms hatte Straßer auch einen Parallel-Wettkampf im Januar 2017 gewonnen – schloss der Stangenkünstler in der deutschen Bestenliste zu Thomas Dreßen auf. Der Speed-Spezialist hatte am Wochenende in Kitzbühel seine Laufbahn beendet. Mehr Weltcup-Erfolge feierten hierzulande bei den Herren nur Felix Neureuther (13), Markus Wasmeier (9) und Armin Bittner (7). Seit Bittner im Januar 1990 hat kein Deutscher mehr zwei aufeinanderfolgende Weltcup-Slaloms gewonnen.
Der Allgäuer Sebastian Holzmann als zweiter deutscher Fahrer im Finale landete auf dem 19. Platz. Anton Tremmel (41.) und Weltcup-Debütant Nikolaus Pföderl (53.) hatten den zweiten Durchgang verpasst.