Hat den Wettbewerb im Einsitzer in Altenberg gewonnen: Max Langenhan. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

Eng umschlungen tanzte Max Langenhan mit Felix Loch im Altenberger Eiskanal und feierte seine Gold- und die Bronzefahrt seines Zimmerkollegen überschwänglich. Dass beide jeweils eine Medaille gewonnen hätten, sei «das Wichtigste», sagte Langenhan.

Der dreimalige Olympiasieger Loch, der im ZDF-Interview Freudentränen weinte, meinte: «Die Medaille ist extrem wichtig.» Die sechsmaligen Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt holten im letzten Rennen am Samstag noch Bronze im Doppelsitzer. Bei der WM-Gala der deutschen Rodlerinnen und Rodler im Vorjahr mit acht Titeln in neun Rennen waren nur die Männer-Einsitzer ohne Gold geblieben. Langenhan war Zweiter geworden – «mit gebrochener Hand», wie er am Samstag noch einmal anmerkte. Diesmal war er fit – und auch dank Felix Loch gut drauf.

Langenhan: «Der Titel bedeutet mir sehr, sehr viel»

«Ich bin superhappy», sagte der 24-Jährige. «Der Titel bedeutet mir sehr, sehr viel.» Von Bundestrainer Norbert Loch (61), der nach dieser Saison zurücktreten wird und für Patric Leitner (46) Platz macht, gab es ein Extra-Lob: «Er ist gefahren wie ein kleiner Herrgott.» Mit seiner gelungenen Aufholjagd von Position fünf nach dem ersten Lauf zu Bronze gab der zehn Jahre ältere Felix Loch dem in dieser Saison überragenden Langenhan eine Extra-Motivation für die Fahrt zum WM-Triumph in überlegener Manier.

Vor dem Start des nach dem ersten Lauf führenden Thüringers war Loch das Edelmetall nicht mehr zu nehmen – das zauberte ein Lächeln auf das Gesicht des Teamkollegen. «Ich habe nur gelacht und habe mich gefreut. Eigentlich war es jetzt egal, denn die Medaille war sicher. Das zählt. Am Ende sind es zwei geworden. Besser geht es nicht.» Es gab eine deutsche Rodel-Party im Eiskanal.

«Die Medaille, die ist einfach geil», sagte Loch, der noch einmal am Schlitten gearbeitet hatte. «Der Max hat es sich zu 100 Prozent verdient. Wie er schon die ganze Saison fährt und wie es bei uns im Team funktioniert. Das ist einfach toll. Wir verstehen uns sehr, sehr gut.» Langenhan hatte zehn Weltcup-Rennen in Serie gewonnen, ehe er bei der Europameisterschaft in Innsbruck gestoppt wurde.

Wendl und Arlt im Doppelsitzer mit Bronze

Die sechsmaligen Olympiasieger Wendl und Arlt holten die Bronzemedaille – es war die fünfte WM-Medaille für das deutsche Team im Osterzgebirge. Das Duo aus Bayern hatte einen Rückstand von 0,355 Sekunden auf die Sieger Juri Gatt und Thomas Schoepf aus Österreich. Silber holte das zweite österreichische Doppel Thomas Steu und Wolfgang Kindl. Bei den Frauen waren Dajana Eitberger und Saskia Schirmer als Sechste bestes deutsches Duo. Die Titelverteidigerinnen Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal beendeten das Rennen beim Sieg der Österreicherinnen Selina Egle und Lara Michaela Kipp nach zwei Patzern mit einem Rückstand von 4,079 Sekunden auf Rang 13.

«Irgendwie ist gerade der Wurm drin», sagte die 33 Jahre alte Eitberger. Sie kritisierte, dass die Deutschen vor der WM zu wenig in Altenberg gefahren seien. «Vielleicht haben wir das Ganze auch ein bisschen unterschätzt», sagte Eitberger: «Da müssen wir uns wirklich kritisch hinterfragen.» Sie habe schon im Herbst darauf hingewiesen, ergänzte sie. «So langsam sollten wir wach werden und sagen: Es gibt noch ein bisschen mehr zu tun.»

Volker Gundrum, dpa

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