Arnd Peiffer sprintete in Oberhof auf Platz drei. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Martin Schutt/dpa)

Weder Rang drei für Arnd Peiffer noch sein eigener vierter Platz machten Erik Lesser beim Biathlon-Heimspiel in Oberhof richtig glücklich.

«Die anderen sind trotzdem besser als wir. Es ist nur schön, dass wir endlich mal ein Rennen hinbekommen haben, wo nicht nur einer durchgekommen ist», sagte Lesser. Am Mittwoch zeigten sich die deutschen Skijäger im Vergleich zur Vorwoche im Sprint zwar stark verbessert, aber der Thüringer will sich einen Monat vor der WM davon nicht täuschen lassen: «Es bleibt trotzdem unsere Meinung, dass wir nicht da sind, wo wir uns sehen. Das Ergebnis ist zwar sehr schön und sehr gut, aber ausruhen können wir uns darauf nicht.»

Denn der Norweger Johannes Thingnes Bö feierte überlegen seinen 50. Weltcupsieg mit 12,4 Sekunden Vorsprung vor Landsmann Sturla Holm Laegreid. Peiffers Rückstand nach zehn Kilometern betrug 27,9 Sekunden, genau wie Lesser direkt dahinter blieben alle vier ohne Schießfehler. «Ich bin sehr zufrieden, weil es im Vergleich zur letzten Woche besser funktioniert hat», sagte Peiffer, der auch anmerkte: «Es muss dafür alles zusammenpassen. Heute hatten wir wirklich gutes Material und die Schießleistung hat gepasst.»

Im Vergleich zum ersten Weltcup in Oberhof zeigte sich der Routinier stark verbessert. Im Sprint war Peiffer an gleicher Stelle am vergangenen Freitag nach drei Strafrunden nur enttäuschender 47. geworden, eine Strafrunde des Harzers in der Mixed-Staffel kostete das deutsche Quartett zudem einen Podestplatz. Für den Erfahrensten im Team ist es ein recht turbulenter Winter, denn Peiffer zeigte auch zuvor schon seine Klasse. Im Massenstart schaffte er in Hochfilzen im Dezember den bislang einzigen Sieg für die DSV-Skijäger. Erfolg und Misserfolg lägen gerade «dicht beieinander», merkte er an.

Genau wie bei Lesser. Nur 2,7 Sekunden fehlten dem Ex-Weltmeister in seinem Wohnort auf das Podest. «Wir haben es jetzt mal geschafft, einen vernünftigen Sprint über die Bühne zu bekommen», sagte der Thüringer, der eine gewisse Genugtuung verspürte. Denn das vorangegangene Rennen über zehn Kilometer hatten er und seine Teamkollegen noch völlig verpatzt. Benedikt Doll war als 15. der Einzige unter den Top 20, nun schaffte er es auf Platz elf. «Das war vom ganzen Team ein sehr guter Auftritt», sagte der Schwarzwälder Doll: «Man muss fehlerfrei bleiben und geschenkt kriegt man nichts.»

Lesser und Co. wollen den Aufwärtstrend in Oberhof gerne bestätigen. Bis Sonntag stehen am Rennsteig vor leeren Tribünen noch die Staffel und ein Massenstart auf dem Programm. «Ich glaube, wenn wir da jetzt die nächsten Wochen weitermachen, wäre das nicht schlecht», sagte der 32 Jahre alte Lesser. Nach dem Stopp in Oberhof bleibt nur noch der Weltcup nächste Woche im italienischen Antholz zur Vorbereitung auf die WM im Februar in Pokljuka/Slowenien.

Dorthin reisen die übermächtigen Norweger als große Favoriten. Der 27 Jahre alte Bö schaffte nun als bislang jüngster Biathlet Weltcupsieg Nummer 50. Mit seinem nicht als Weltcuperfolg zählenden Olympia-Triumph in Pyeongchang 2018 hat der Überflieger damit bisher 51 Karrieresiege geholt. Nur Norwegens Legende Ole Einar Björndalen (94 Weltcupsiege/95 Karrieresiege) und der Franzose Martin Fourcade (79/83), die beide nicht mehr aktiv sind, waren noch erfolgreicher.

Von Thomas Wolfer, dpa

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