Eis-Sprinter Nico Ihle hat in der bisherigen Saison auch ohne internationalen Vergleich keine Motivationsprobleme gehabt.
«Trotz aller Schwierigkeiten war ich immer zuversichtlich. Ich bin nie in ein Loch gefallen», sagte der frühere Vize-Weltmeister über 500 Meter der Deutschen Presse-Agentur. Umso mehr freue es ihn, dass am Wochenende mit den Europameisterschaften in der Blase von Heerenveen doch noch der verspätete Saisonstart für die Eisschnellläufer während der Corona-Pandemie erfolgt.
«Ich gehe da ohne Druck ran, denn von Seiten des DOSB wurde uns signalisiert, dass die Ergebnisse dieses Winters keine Relevanz für die Kaderzugehörigkeit im Olympiajahr haben», sagte der 35 Jahre alte Chemnitzer, der seit diesem Winter von seinem Bruder und einstigen Trainingsgefährten Denny Ihle betreut wird. Diese Saison musste er allerdings überwiegend in Erfurt trainieren, weil die Freiluftbahn im Chemnitzer Küchwald komplett saniert wird.
Zuversichtlich stimmen Ihle die Zeiten bei den letzten Überprüfungen in Erfurt. «Das waren über 500 und über 1000 Meter die drittbesten Zeiten, die ich je in Erfurt gelaufen bin. Das lässt mich hoffen», sagte der dreifache Familienvater, der vor vier Jahren Bronze im Sprint-Vierkampf gewann. Dass es für ihn hart wird, ohne die Familie fünf Wochen im Hotel und der Eishalle zu verbringen, räumt Ihle ein: «Wer einmal raus ist aus der Blase, kommt nicht wieder rein. Das ist sehr schade. Ich wäre gern vor der WM im Februar noch mal nach Hause gefahren.»