Steht in in Antholz, wo sie vor einem Jahr WM-Silber holte, unter Druck:Vanessa Hinz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hendrik Schmidt/dpa)

Es ist noch gar nicht so lange her, da jubelte Vanessa Hinz in Antholz über den größten Einzelerfolg ihrer Biathlon-Karriere. Vor gut einem Jahr holte die Schlierseerin über die 15-Kilometer-Distanz WM-Silber.

Nun steht die 28-Jährige in der Südtirol-Arena unter Druck, sie hat sich noch nicht für die nächsten Titelkämpfe in Pokljuka/Slowenien (10. bis 21. Februar) qualifiziert.

Die Bayerin hat vielleicht am heutigen Donnerstag (14.15 Uhr/ZDF und Eurosport) im Einzelwettkampf die letzte Chance, sich den WM-Fahrschein offiziell noch zu erkämpfen. Der bis Sonntag dauernde Weltcup mit Massenstart- und Staffelrennen ist der letzte vor der WM – die ehemalige Staffel-Weltmeisterin Hinz hofft, «dass der Knoten noch platzt.»

In die Top 15 im Weltcup hat sie es in diesem Jahr noch gar nicht geschafft – Platz 18 in der Verfolgung von Kontiolahti war ihr bestes Saisonergebnis. Doch zuletzt in Oberhof zeigte die Schlierseerin beim Staffelsieg als Startläuferin eine tadellose Leistung. «Ruhe bewahren», ist ihr Motto in den für sie schwierigen Zeiten. «Ich habe mir jetzt genügend einen Kopf gemacht, woran es liegen könnte und was los ist. Ich bin immer noch auf keine Antwort gekommen», sagte sie und meinte: «Ich kann mir keine Vorwürfe machen. Ich habe sehr gut trainiert den Sommer über.»

Wer zur WM will, muss im Weltcup eigentlich entweder einmal unter die Top acht oder zweimal unter die Top 15 kommen. Das haben in Franziska Preuß, Denise Herrmann, Janina Hettich und Maren Hammerschmidt erst vier deutsche Frauen geschafft. Im Herren-Team haben nur Olympiasieger Arnd Peiffer, Erik Lesser und Benedikt Doll ihr Ticket sicher. In der Vergangenheit wurden allerdings auch zusätzlich schon Biathleten nominiert, die die interne Norm nicht geschafft hatten.

Hinz dürfte deshalb so oder so mitgenommen werden, ist sie doch in der Staffel eine Bank. Für einen Einzelstart könnte sie aber ohne eine gute Leistung in letzter Minute nicht eingeplant werden. «Nach der Woche in Antholz setzen wir uns zusammen, analysieren die Leistungen und entscheiden, mit welchem Team wir zur WM nach Pokljuka fahren», sagte Bernd Eisenbichler, Sportchef der DSV-Skijäger.

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