Vanessa Hinz kann weiter auf das WM-Ticket hoffen, Janina Hettich haderte nach dem besten Weltcup-Ergebnis ihrer Biathlon-Karriere mit dem letzten Schuss.
«Das war völlig unnötig, den daneben zu schießen. Aber ich bin trotzdem megahappy mit Platz fünf», sagte die Schwarzwälderin in Antholz. Mit ihrem Fehlversuch beim 20 und letzten Schuss verspielte die 24-Jährige einen Podestplatz im Einzel-Wettbewerb.
Ihren ersten Karrieresieg feierte trotz einer Strafrunde die läuferisch starke Österreicherin Lisa Theresa Hauser. Die 27-Jährige lag in der Südtirol-Arena nach den 15 Kilometern 1:23,9 Minuten vor Hettich.
Genau wie Vanessa Hinz als Zwölfte erfüllte auch Marion Deigentesch als Elfte die halbe WM-Norm. Die Traunsteinerin kam im schießlastigen Einzel nach einem Fehler mit einem Rückstand von 2:31,7 Minuten ins Ziel. «Das hätte ich mir niemals träumen lassen. Ich bin heilfroh, ich kann es immer noch nicht glauben», sagte die 26-Jährige, die gerade erst ins Weltcup-Team gerutscht war und gleich den ersten Schuss nicht getroffen hatte.
Hinz zeigte sich elf Monate nach ihrem größten Biathlon-Erfolg stark verbessert – im italienischen Antholz war sie über die 15 Kilometer WM-Zweite geworden. «Wenn es darauf ankommt, dann ist die Vanessa da. Das war immer so», sagte Laura Dahlmeierin als ZDF-Expertin und machte sich für einen WM-Start ihrer früheren Teamkollegin bei den Titelkämpfen im Februar im slowenischen Pokljuka stark.
«Ich liege schon hinter meinen Erwartungen zurück. Aber was bringt es mir, mich ständig unter Druck zu setzen und zu sagen, ich muss das schaffen», sagte Hinz selbst. Nun könnte es gerade noch klappen.
Einen Freifahrtsschein wollte Deutschlands Biathlon-Chef Bernd Eisenbichler nicht ausstellen. «Bei den Mädels haben wir vier mit der vollen WM-Norm und zwei mit der Teilnorm. Klar ist für mich, wir werden nicht nur mit vier Mädchen nach Pokljuka fahren.»
Neben Janina Hettich haben im Damen-Team noch Franziska Preuß, Denise Herrmann und Maren Hammerschmidt die Norm erfüllt. Für Preuß und Herrmann lief es diesmal am Schießstand überhaupt nicht. Die beiden deutschen Top-Skijägerinnen kassierten jeweils vier Strafminuten und landeten auf den Plätzen 17 und 33. Maren Hammerschmidt kam nach drei Schießfehlern gar nur auf Platz 46.
Bei den Männern, die am Freitag (13.15 Uhr/ZDF und Eurosport) ihr Einzel-Rennen über 20 Kilometer austragen, haben bisher Olympiasieger Arnd Peiffer, Erik Lesser und Benedikt Doll die WM-Norm geschafft. Wer zur WM will, muss im Weltcup eigentlich entweder einmal unter die Top acht oder zweimal unter die Top 15 kommen. «Wir werden uns Montag in Ruhe zusammensetzen und dem Präsidium einen Vorschlag machen», kündigte Eisenbichler im ZDF an.