Stellte mit seiner Vierer-Crew einen weiteren Relord auf: Francesco Friedrich (vorne). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Expa/Johann Groder/APA/dpa)

Bundestrainer René Spies bescheinigt Francesco Friedrich die Form seines Lebens, internationale Kommentatoren nennen den Sachsen den Lewis Hamilton des Wintersports.

Um die Dominanz von Bob-Olympiassieger Friedrich zu beschreiben, müssen immer neue Superlative herhalten. Die Konkurrenz rechnet die Ergebnislisten grundsätzlich nach Friedrich. Auch beim Weltcup-Finale in Innsbruck/Igls. Auf der Olympia-Bahn von 1976 holte sich der Oberbärenburger im Zweier mit Alexander Schüller und im Vierer mit Thorsten Margis, Candy Bauer und Schüller seine Saisonsiege 14 und 15 und schraubte damit seinen Weltcup-Sieg-Rekord vor den am Donnerstag beginnenden Weltmeisterschaften auf 52.

Eine Niederlage im Saisonverlauf im Zweier, ungeschlagen im Vierer: Friedrich fährt in einer anderen Liga. Besonders am Start kann niemand mithalten. «Das ist das A und O. Er ist da sehr souverän», lobte Spies den Dominator. Im Friedrich-Team gibt man sich damit nicht zufrieden. Anschieber Margis konnte sich mit 4,95 Sekunden deshalb auch nicht wirklich anfreunden. «Wir hatten uns eigentlich den Startrekord vorgenommen», sagte er. Der wird vom Friedrich-Team mit 4,93 Sekunden gehalten.

Der Pilot selbst blieb ob der Gesamtweltcup-Siege in beiden Schlitten gelassen, richtete den Fokus sofort in Richtung WM. «Wir müssen noch einige Aufgaben vor allem hinsichtlich des Materials erledigen. Mal sehen, in welche Kufenkiste wir greifen müssen und was wir mit dem Bob-Setup machen», sagte der Perfektionist. Kein Wunder also, dass er wegen seines schier unersättlichen Erfolgshungers und der Dominanz nicht erst seit diesem Winter mit dem siebenmaligen Formel-1-Weltmeister Hamilton aus Großbritannien verglichen wird.

Sein vermeintlich größter Konkurrent, Johannes Lochner, nutzte das Weltcup-Finale zu Material- und Anschieber-Tests. Platz vier im Vierer entsprach nicht seinen Ansprüchen. «Wir wollten schon Dritte werden», sagte er. Ein Selbstläufer wird die WM nicht.

Von Gerald Fritsche, dpa

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