Kim Kalicki und Ann-Christin Strack liegen nach zwei von vier Durchgängen auf Rang zwei. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa)

Während Francesco Friedrich vor dem drohenden Schneechaos seine Wetter-Apps auf dem Handy checkte, nutzten die deutschen Pilotinnen die optimal präparierte Eisrinne zum WM-Auftakt nur bedingt.

Dennoch liegen Kim Kalicki und Laura Nolte nach zwei von vier Läufen am Freitag bei der Bob-Weltmeisterschaft in Altenberg sicher auf Medaillenkurs. «Der erste Lauf funktionierte nicht so gut, das kostete sicherlich zwei Zehntel. Doch im zweiten Lauf kam ich gut durch die 14 und war zufrieden», meinte Kalicki, die im Ziel einen lauten Jubelschrei unter dem Helm von sich gab.

Mit Anschieberin Ann-Christin Strack (BC Stuttgart) hat sie zur WM-Halbzeit 0,34 Sekunden Rückstand auf Titelverteidigerin Kaillie Humphries aus den USA, die mit Abstand die beste Linie und auch die höchste Geschwindigkeit im anspruchsvollen Eiskanal fuhr.

Die mit zwei Startbestzeiten ins Rennen gegangene Nolte verlor nach minimalen Fehlern im 17 Kurven umfassenden Eislabyrinth viel Zeit im unteren Bereich und hat als Dritte mit ihrer Potsdamer Anschieberin Deborah Levi neun Hundertstelsekunden Rückstand auf Kalicki. «Ich bin froh, dass ich unten angekommen bin. Im zweiten Lauf waren aber die Lenkseile zu locker in der Hand», meinte Juniorenweltmeisterin Nolte, die im Vorjahr im zweiten Lauf noch gestürzt war.

Pyeongchang-Olympiasiegerin Mariama Jamanka vom BRC Thüringen schüttelte im Ziel nur den Kopf. Mit der Wiesbadenerin Vanessa Mark fuhr sie nur auf Platz sieben. Stephanie Schneider vom WSC Oberwiesenthal leistete sich in beiden Läufen eine Reihe von Patzern auf ihrer Heimbahn und ist mit Leonie Fiebig (BSC Winterberg) nur Achte, ehe an diesem Samstag die Läufe drei und vier bei wohl schlechteren Bedingungen anstehen.

«Es soll enorm schneien», sagte Doppel-Olympiasieger Friedrich, der mit seinem zehnten WM-Titel alleiniger Rekordweltmeister werden könnte. Er hofft auf faire Bedingungen für alle und tüftelte vor seinem Start an diesem Samstag stundenlang am Material. «Es sind Leute dabei, die im Schnee einfach das bessere Setup haben», meinte der akribische Sachse.

Von Frank Kastner, dpa

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