Auf die Jüngsten im deutschen Team ist Verlass. Die 22 Jahre alte Kim Kalicki und die nur ein Jahr ältere Laura Nolte haben bei der Zweierbob-Weltmeisterschaft in Altenberg mit Silber und Bronze für einen erfolgreichen Auftakt gesorgt.
Nach insgesamt vier Läufen hatte Kalicki mit Anschieberin Ann-Christin Strack am Samstag nur 0,35 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Kaillie Humphries aus den USA.
«Ich bin voll zufrieden, wir haben gezeigt was wir können. Kaillie ist hier einfach zu stark», meinte Kalicki, die somit ihren Überraschungscoup aus dem Vorjahr mit Platz zwei hinter der zweimaligen Olympiasiegerin Humphries wiederholte.
Juniorenweltmeisterin Nolte holte mit Deborah Levi ihre erste Medaille bei den Frauen. Die im Vorjahr bei der WM im zweiten Lauf noch gestürzte Nolte legte in allen vier Läufen Startbestzeiten hin, leistete sich aber trotz des Startvorsprungs noch zu viele Fehler im 17 Kurven umfassenden Eiskanal. «Wenn man an letztes Jahr denkt, das hatte mich lange beschäftigt. Daher bin ich froh, dass es geklappt hat», meinte Nolte mit Tränen in den Augen.
Stephanie Schneider deutete nach den beiden verpatzten Läufen am Vortag ihre Klasse an und raste mit Leonie Fiebig von Platz acht noch auf vier vor. Pyeongchang-Olympiasiegerin Mariama Jamanka verpasste als Sechste mit Vanessa Mark erneut eine Medaille.
Unangefochten fuhr Francesco Friedrich im kleinen Schlitten einen komfortablen Vorsprung heraus. Damit liegt der Doppel-Olympiasieger zur Halbzeit auf WM-Rekordkurs. Denn mit seinem zehnten Titel wäre er alleiniger WM-Rekordsieger, nachdem es der Italiener Eugenio Monti auf neun Goldmedaillen brachte. Mit Anschieber Alexander Schüller hat Friedrich vor den abschließenden zwei Läufen an diesem Sonntag 0,88 Sekunden Vorsprung vor dem zweitplatzierten Johannes Lochner, der mit Eric Franke startete. «Bei dem Wetter sind wir über das Polster froh. Die Bahn unter dem Schnee ist hart und bietet eine gute Auflage», sagte Friedrich.
Lochner dagegen haderte mit seiner Leistung: «Das hat selbst ein Blinder gesehen, dass die Fahrten unter aller Sau waren.» In Reichweite einer Medaille liegt auch WM-Debütant Hans-Peter Hannighofer mit Christian Röder. Er hat nur zehn Hundertstelsekunden Rückstand auf den drittplatzierten Schweizer Michael Vogt.