Medaillen-Vorgaben will Biathlon-Sportchef Bernd Eisenbichler nicht machen, doch bei der nächsten Weltmeisterschaft sollen die deutschen Skijäger wieder Titel gewinnen.
«Das ist sicherlich ein Ziel», sagt Eisenbichler vor dem dritten Weltcup des Corona-Winters vom 11. Dezember an im österreichischen Hochfilzen.
Für die Weltmeisterschaft im Februar im slowenischen Pokljuka fordert der Sportdirektor schon jetzt: «Wir wollen mit einem Titel nach Hause gehen und die deutsche Hymne hören. Das ist sicherlich etwas, was wir uns vornehmen, worauf wir wirklich gierig sind.» Bei der letzten Weltmeisterschaft in Antholz/Südtirol hatten die deutschen Biathleten keinen Titel, aber immerhin fünf Medaillen gewonnen. Es waren die ersten Titelkämpfe unter der Regie des vom vor zwei Jahren vom US-Team gekommenen Eisenbichler.
Es sei «überhaupt keine Frage», dass man Medaillen gewinnen müsse, sagte Eisenbichler. Allerdings sei die Medaillen-Zählerei nicht immer zielführend. «Das ist keine Scheu, keine Unsicherheit. Für mich ist es einfach wichtiger, die Leistung zu beurteilen. Wenn Du bei einer Weltmeisterschaft Vierter wirst, mit einer halben Sekunde auf Platz drei, dann war das eine Weltklasseleistung. Die möchte ich dann auch so beurteilen», meinte der 45 Jahre alte Bayer. «Auch wenn es am Ende keine Medaille ist und das Top-Ergebnis auch nicht auf diesem Spiegel draufsteht.»
Eisenbichler ist seit dem 1. April 2019 Sportlicher Leiter der deutschen Biathleten. Zuvor war der Mann aus dem bayerischen Siegsdorf 20 Jahre lang bei den US-Biathleten zuständig. Seine Arbeit in den USA krönte er 2017 bei der Hochfilzen-WM mit dem Titel für Lowell Bailey und Silber für Susan Dunklee.