Nicole Schott hat sich einen Startplatz für die Olympischen Spiele 2022 in Peking gesichert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Martin Meissner/AP/dpa)

Nicole Schott reckte beide Fäuste erleichtert in die Luft. Mit einer starken Kür bei der Eiskunstlauf-WM in Stockholm konnte die 24 Jahre alte fünfmalige Deutsche Meisterin noch auf den 18. Platz vorrücken.

Damit sicherte sie für die Deutsche Eislauf-Union einen Olympia-Startplatz bei den Winterspielen 2022 in Peking. «Ich bin zufrieden, habe gekämpft und nicht aufgegeben», sagte die gebürtige Essenerin, die in Oberstdorf trainiert.

Nach dem Kurzprogramm lag Schott, die einen Anhänger mit den olympischen Ringen als Talisman um den Hals trug, auf dem 20. Rang. «Ich habe gemacht, was ich mir vorgenommen habe», befand sie nach ihrer Kür zu den «Vier Jahreszeiten» von Antonio Vivaldi, mit der sie auf insgesamt 172,80 Punkte kam.

Es hätten ein paar mehr Zähler sein können, wenn sich bei zwei Sprüngen nicht leichtere Fehler eingeschlichen hätten. «Ich war viel zu schnell und voll hektisch, wollte von einem Element ins nächste rennen», erklärte Schott nach dem Happy End strahlend. «Das hat zu Unsauberkeiten geführt.»

Mit einem russischen Dreifach-Triumph ging der Medaillenkampf der Damen zu Ende. Neue Weltmeisterin wurde zwei Tage vor ihrem 17. Geburtstag Anna Tscherbakowa, die gleich bei ihrer WM-Premiere mit 233,17 Punkten siegen konnte. WM-Silber gewann Elisaweta Tuktamischewa. Die Weltmeisterin von 2015 erhielt 220,46 Punkte und feierte ein großes Comeback auf der Weltbühne. Vom zwölften Platz nach der Kurzkür kletterte das Sprungwunder Alexandra Trusowa noch auf den Bronze-Rang.

Bei den Herren hatte der Berliner Paul Fentz den Einzug in die Kür nicht geschafft und war als Nummer 26 frühzeitig ausgeschieden. Dafür holten auch die in der Hauptstadt lebenden Paarläufer Annika Hocke/Robert Kunkel ein Peking-Ticket holen.

Für die deutschen Eistanz-Meister Meister Katharina Müller/Tim Dieck (Gütersloh/Dortmund) ist bei ihrem WM-Debüt schon das Erreichen des Kürfinals ein Erfolg. Sie sind im Kurzprogramm auf den 17. Platz getanzt und haben nun die Aussicht, einen Olympia-Startplatz zu sichern. «Es gab zwei kleine Patzer. Ansonsten lief es gut. Es war wie in einem Atemzug», sagte Katharina Müller.

Die Europameister Viktoria Sinizina/Nikita Kazalapow greifen auch bei den Weltmeisterschaften nach dem Titel. Mit 88,15 Punkten übernahm das russische Duo, das 2019 WM-Silber holte, die Führung. Allerdings haben ihre US-Verfolger Madison Hubbell/Zachary Donohue (86,05 Punkte) und Madison Chock/Evan Bates (85,15) noch Chancen auf Gold.

Die viermaligen Weltmeister Gabriella Papadakis/Guillaume Cizeron aus Frankreich haben auf eine WM-Teilnahme verzichtet. Sie wollen sich voll auf die Olympischen Winterspiele in Peking konzentrieren.

Von Andreas Schirmer, dpa

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