Max Langenhan hat den etablierten Rodlern Johannes Ludwig und Felix Loch die Show gestohlen. Der 22 Jahre alte Junioren-Weltmeister aus Friedrichroda raste in Altenberg von Platz sechs nach dem ersten Lauf noch auf Rang eins vor und holte den ersten Weltcupsieg im Olympia-Winter.
Allerdings musste er sich den Erfolg mit dem Österreicher Wolfgang Kindl teilen, der auf die Tausendstelsekunde zeitgleich war. Dritter wurde der Olympia-Dritte Johannes Ludwig aus Oberhof vor dem Berchtesgadener Felix Loch. Der Zwickauer Chris Eißler landete auf Rang zehn. Moritz Bollmann aus Sonneberg/Schalkau wurde wegen Übergewichts des Schlittens disqualifiziert.
«Ich bin schon sehr zufrieden, ich hätte es nicht erwartet. Ich weiß nicht, wann es mal eine Tausendstelentscheidung gab», sagte Langenhan, der in der Vorsaison schon ein Sprintrennen in Winterberg gewann und auf der Bahn in Altenberg auch Junioren-Weltmeister wurde. Der Weltcupführende Ludwig haderte etwas: «Ich bin auch nur ein Mensch, mache auch Fehler. Heute war es ein Fehler zu viel, sogar ein grober», sagte der Thüringer, während Loch bilanzierte: «Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, man sieht, man kann ohne Fehler ganz vorne mitfahren.»
Bei den Frauen verhinderte Madeleine Egle einen deutschen Dreifacherfolg. Weltmeisterin Julia Taubitz erkannte die fahrerische Leistung der Österreicherin neidlos an. Die 25-Jährige aus Oberwiesenthal wurde Zweite vor Anna Berreiter aus Berchtesgaden und Olympiasiegerin Natalie Geisenberger aus Miesbach. Die Olympia-Zweite Dajana Eitberger aus Ilmenau kam auf Rang neun.
«Der erste Lauf war nicht ganz zufriedenstellend, den zweiten wollte ich daher besser machen. Das ist mir gelungen, daher habe ich mich so gefreut», sagte Taubitz. Auch Geisenberger war mit ihrer Vorstellung zufrieden, zumal sie kurzfristig Änderungen am Material vornahm. «Heute Nacht sind erst die Kisten aus China gekommen, ich bin dann die Schiene gefahren, die ich seit vier Wochen nicht gesehen habe. Es war ein gewisses Risiko dabei», sagte die Bayerin.
Die Doppelsitzer Toni Eggert und Sascha Benecken verpassten den Sieg knapp. Wie schon in der Vorwoche in Sotschi kam das Thüringer Duo hinter den Österreichern Thomas Steu und Lorenz Koller auf Rang zwei. Dafür reichte es dann im Staffelrennen für Platz eins. Zusammen mit den Thüringern Taubitz und Langenhan setzte das Team mit Rang eins vor Italien und Russland einen starken Schlusspunkt.