Der Pole Kamil Stoch holte im vergangenen Jahr den Gesamtsieg. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Karmann/dpa)

Von A wie Adler über G wie Geiger bis Z wie Zuschauer – ein Alphabet zur 70. Vierschanzentournee:

A – Adler

Das Objekt der Begierde bei der Tournee ist der goldene Adler für den Gesamtsieger. Auch die deutschen Skispringer werden als deutsche Adler oder DSV-Adler bezeichnet.

B – Bischofshofen

Im beschaulichen Ort im Pongau findet traditionell am Dreikönigstag das Tournee-Finale statt. Auf der Paul-Außerleitner-Schanze hält der Pole Dawid Kubacki den Schanzenrekord: 2019 sprang er 145 Meter weit.

C – Coronavirus

Zum zweiten Mal in seiner Geschichte steht die Vierschanzentournee im Zeichen des Coronavirus. Auch in dieser Weltcup-Saison brachten positive Tests schon Wettkämpfe durcheinander. Prominentestes Beispiel ist der starke Japaner Ryoyu Kobayashi, der in Finnland erst positiv getestet wurde und danach in Quarantäne musste.

D – Dreischanzentournee

2008 wurde das Springen in Innsbruck wegen widriger Bedingungen abgesagt und am nächsten Tag in Bischofshofen nachgeholt. Die vier Wettbewerbe wurden also auf nur drei Schanzen absolviert.

E – Eisenbichler

Markus Eisenbichler ist eigentlich einer der beiden Deutschen, denen der Tourneesieg zuzutrauen ist. Der emotionale Bayer hat seine Klasse in dieser Saison schon gezeigt und sprang in zwei Einzelwettkämpfen auf das Podest. Zuletzt steckte Eisenbichler allerdings in einer Formkrise und zählt daher nicht zu den großen Favoriten.

F – Frauen

Die Skispringerinnen hätten ebenfalls gerne eine Tournee. Immer wieder äußern auch die Verantwortlichen ihre positive Einstellung hinsichtlich einer solchen Veranstaltung. Einen konkreten Starttermin gibt es aber noch nicht. In diesem Jahr haben Katharina Althaus und ihre Kolleginnen immerhin ein Neujahrsspringen. Es findet im slowenischen Ljubno statt.

G – Geiger

Skiflug-Weltmeister ist er, Olympia-Silber mit dem Team hat er gewonnen, doch der Tournee-Sieg blieb dem 28-Jährigen bislang verwehrt. Geiger präsentiert sich in dieser Saison konstant stark und führt im Gesamtweltcup. Im vergangenen Jahr gewann der Oberstdorfer das Auftaktspringen in seinem Heimatort. Reicht es diesmal sogar zum ganz großen Triumph?

H – Hannawald

20 Jahre ist es mittlerweile her: 2001/2002 gewann Sven Hannawald als bis dato letzter Deutscher die Tournee. Der 47-Jährige, der das diesjährige Schanzen-Spektakel als TV-Experte für die ARD begleitet, siegte vor dem Finnen Matti Hautamäki und dem Österreicher Martin Höllwarth.

I – Innsbruck

Am Bergisel in Innsbruck findet am 4. Januar das vorletzte Springen der Tournee statt. Die windanfällige Schanze gilt als kompliziert und machte schon häufig die Tournee-Hoffnungen von Top-Springern zunichte.

J – Janne Ahonen und Jakub Janda

Im Winter 2005/06 gab es zum bisher einzigen Mal zwei Tourneesieger. Der Finne Janne Ahonen und der Tscheche Jakub Janda bekamen den Titel zugesprochen, weil sie nach acht Sprüngen mit 1081,5 Punkten exakt gleichauf lagen.

K – Kubacki

Der Pole David Kubacki gewann die Vierschanzentournee vor zwei Jahren. In dieser Saison sucht der 31-Jährige noch nach seiner Form. Bei der Tournee-Generalprobe in Engelberg in der Schweiz schied er zuletzt zweimal vorzeitig aus.

L – Leyhe

Stephan Leyhe verpasste im vergangenen Winter die Vierschanzentournee wegen eines Kreuzbandrisses. Diese Saison ist der 29-Jährige, der einen Tag vor dem Abschlussspringen in Bischofshofen seinen 30. Geburtstag feiert, wieder dabei.

M – Material

Das Material spielt beim Skispringen, bei dem es extrem auf Details ankommt, eine große Rolle. Daher werden die Sprunganzüge ganz genau kontrolliert. Immer wieder werden Athleten disqualifiziert, weil die Anzüge nicht den Vorgaben entsprechen.

N – Neujahrsspringen

Silvester «Dinner for One», an Neujahr die Tournee: So kann die TV-Routine rund um den Jahreswechsel aussehen. Der Wettbewerb in Garmisch-Partenkirchen findet traditionell am 1. Januar statt.

O – Oberstdorf

Im wintersportverrückten Ort im Allgäu findet alljährlich der Auftakt des Schanzenspektakels statt. Normalerweise ist dabei Partystimmung garantiert. Doch wegen Corona ist wie schon im vergangenen Jahr auch diesmal wieder alles anders.

P – Preisgeld

Vor der diesjährigen Tournee wurde das Preisgeld deutlich erhöht. Der Gesamtsieger erhält nun 100.000 Schweizer Franken (etwa 96.000 Euro). Zuvor waren es 20.000 Franken.

Q – Qualifikation

Die Qualifikation hat bei der Tournee eine besondere Bedeutung. Das Ergebnis bestimmt, wer gegen wen im K.o.-Duell, in dem normalerweise der erste Wettkampf-Durchgang bestritten wird, antritt.

R – Ryoyu Kobayashi

Gleich zwei Kobayashis springen im Weltcup mit. Ryoyu Kobayashi ist dabei deutlich erfolgreicher als sein Bruder Junshiro. 2018/19 gewann der mittlerweile 25 Jahre alte Japaner die Vierschanzentournee. In diesem Jahr liegt er im Gesamtweltcup hinter Geiger auf Rang zwei.

S – Sprung-Skier

Wie dem Anzug kommt auch den Sprung-Skiern eine wichtige Bedeutung zu. Um die individuell erlaubte Größe der Skier ausschöpfen zu können, muss ein Springer einen bestimmten Mindest-Body-Mass-Index vorweisen.

T – Titelverteidiger

Im vergangenen Jahr sicherte sich der Pole Kamil Stoch seinen dritten Tournee-Gesamttitel. Der 34-Jährige siegte vor Geiger und Kubacki.

U – Urlaub

Urlaub haben die Skispringer auch nach der kräftezehrenden Vierschanzentournee nicht. Schon zwei Tage nach dem Abschlussspringen in Bischofshofen findet dort der nächste Weltcup statt.

V – V-Stil

Rund um das Jahr 1990 begann sich ein neuer Sprungstil bei den Skispringern durchzusetzen. Die Anordnung der Skier in der Luft als V löste den Parallelstil ab und ist heute nicht mehr wegzudenken.

W – Weißflog

Jens Weißflog ist der erfolgreichste deutsche Skispringer bei der Vierschanzentournee. Er gewann das Sprung-Festival viermal. In diesem Winter jährt sich sein letzter Tourneesieg zum 26. Mal.

X – x-beliebig

Skispringen ist kein Sport für jedermann. Nur wenige Nationen sind jährlich überhaupt dabei, wenn es in Oberstdorf losgeht.

Y – Youngster

Der jüngste Skispringer im deutschen Team ist beim Auftaktspringen in Oberstdorf Constantin Schmid. Der 22-Jährige zählt seit Jahren zum Weltcup-Team, eine nationale Gruppe gibt es zum Start im Allgäu diesmal nicht.

Z – Zuschauer

Normalerweise kommen zu den vier Stationen rund 100.000 Fans. Diesmal sind auf den Rängen keine zugelassen. Bei den beiden österreichischen Springen sollten zunächst noch einige Fans dabei sein können. Wegen der angespannten Corona-Lage wurde auch dieser Plan kurz vor Weihnachten verworfen.

Von Thomas Eßer und Patrick Reichardt, dpa

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