Dominik Schwaiger wurde bei der Abfahrt in Bormio Fünfter. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Felice Calabro/AP/dpa)

Skirennfahrer Dominik Schwaiger riss die Arme nach oben und ließ seinen Emotionen freien Lauf.

«Ich habe ein geiles Gefühl gehabt und habe gekämpft bis zum Ziel», berichtete der 30 Jahre alte Deutsche in der ARD, nachdem er in Bormio erstmals in einem Abfahrts-Weltcup auf Platz fünf gerast war. Durch das beste Speed-Ergebnis in seiner Karriere knackte der Sportsoldat vom WSV Königssee die nationale Olympia-Norm für die Winterspiele in Peking im Februar. «Einfach geil, obwohl ich oben ein bissl verkackt habe», sagte Schwaiger.

Dominanter Paris

Der Sieg auf der brutal steilen und enorm gefürchteten Stelvio-Piste ging wieder einmal an den Südtiroler Dominik Paris. Der Italiener stand zum siebten Mal in seiner Karriere ganz oben auf dem Podest in Bormio – zum sechsten Mal in der Abfahrt. Zweiter wurde der Schweizer Gesamtweltcupführende Marco Odermatt mit einem Rückstand von 0,24 Sekunden gefolgt von Landsmann Niels Hintermann (+0,80).

Die übrigen deutschen Starter waren auf dem eisigen und unruhigen Hang chancenlos. Josef Ferstl wurde 16., die WM-Zweiten Romed Baumann und Andreas Sander belegten die Plätze 22 und 28. «Ich weiß nicht so richtig, was ich hier machen soll. Es ist schwierig für mich», sagte Sander, der sich in Bormio schon immer schwer getan hatte. Die Beziehung zu der berüchtigten Piste sei nun «um einiges schlechter geworden». Simon Joche schied nach einem Fahrfehler aus.

Vier Olympia-Plätze für fünf Athleten

Durch den Achtungserfolg von Schwaiger haben nun alle deutschen Athleten aus dem fünfköpfigen Speed-Team die Norm für die Winterspiele erfüllt. Startplätze gibt es pro Event hingegen nur vier. «Dann machen wir halt Schnick, Schnack, Schnuck wer mitfährt», scherzte Schwaiger.

Die legendäre Stelvio wird oft in einem Atemzug mit der Streif in Kitzbühel genannt, wenn es um ein Höchstmaß an Herausforderung geht. Eis, Spitzengeschwindigkeiten von 140 Kilometern pro Stunde, extrem weite Sprünge und schwierige Sichtverhältnisse verlangen den Fahrern alles ab. «Genussskifahren ist es sicherlicht nicht», sagte Jocher.

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