Francesco Friedrich und Thorsten Margis gewannen in Sigulda. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Roman Koksarov/AP/dpa)

Francesco Friedrich hat die Verhältnisse im internationalen Bobsport wieder gerade gerückt und sich nur einen Tag nach seinem Betriebsunfall mit Platz zwölf eindrucksvoll rehabilitiert.

Beim Weltcup im lettischen Sigulda siegte der für Oberbärenburg startende Pirnaer am Sonntag mit seinem Anschieber Thorsten Margis. Tags zuvor war die beeindruckende Erfolgsserie von Friedrich nach 22 Siegen in Serie durch katastrophale Starts und ungewohnt viele Fahrfehler gerissen.

«Wir haben nach gestern zurückgeschlagen», sagte Friedrich und hatte auch schnell eine Begründung dafür parat, warum der Vorsprung auf den Vortagsdritten Brad Hall für seine Verhältnissee «nur» sechs Hundertstelsekunden betrug. «Es ist hier sehr eng. Wenn hier einer gut fahren kann, und das kann Brad, dann darf man sich nicht viele Fehler erlauben. Es hat gerade so gereicht», sagte der Weltcup-Dominator.

Anschieber gewechselt

Verabredungsgemäß hatte er für das zweite Rennen den Anschieber gewechselt. Margis und Alexander Schüller liefern sich gerade eine interne Ausscheidung um den Platz an der Bremse bei den Olympischen Winterspielen im Februar. Richtige Aufschlüsse dürfte Friedrich in Sigulda darüber aber nicht gewonnen haben. Mit Schüller war er am Start zwar gewaltige elf Hundertstelsekunden schneller gewesen als mit Margis, allerdings war das Team da viel weiter gelaufen und hatte das teuer bezahlt. Beide Male krachte der Bob gegen das Starteck, womit die Anfangsgeschwindigkeit weg war, die in Sigulda anders als auf anderen Bahnen dringend benötigt wird. Mit Margis gab es daher eher risikoärmere Sicherheitsstarts.

Auch fahrerisch zeigte sich der Rekordweltmeister am zweiten Tag konzentrierter und besser, wobei er auch da noch viel Luft nach oben ließ. «Jetzt geht es nach Winterberg, nach Hause. Da geht es einfach weiter», sagte Friedrich.

Bundestrainer René Spies war angesichts des Sieges erleichtert, nachdem alle anderen deutschen Bobs bei Frauen und Männern eher ein unglückliches Weltcup-Wochenende erlebt hatten. «Es war wichtig, noch ein Zeichen zu setzen. Insgesamt bin ich nicht zufrieden und es zeigt, dass wir uns sehr strecken müssen, um in Peking um die Medaillen mitfahren zu können», betonte Spies.

Von Gerald Fritsche, dpa

Von