Der Dortmunder Nikita Starostin hat bei der Eiskunstlauf-EM in Tallinn/Estland überraschend den viermaligen deutschen Meister Paul Fentz in den Schatten gestellt.
Bei seiner bemerkenswerten EM-Premiere setzte der 19 Jahre alte gebürtige Russe vom ERC Dortmund Westfalen Kunstlauf in der Kür sieben Dreifach-Sprünge – darunter zwei Axel – auf das Eis. Dies honorierten die Preisrichter mit 214,40 Punkten und dem 13. Platz.
Dem zehn Jahre älteren Berliner Fentz gelang zwar der vierfache Toeloop. Er patzte aber bei fast allen weiteren Sprüngen und fiel mit 206,06 Punkten auf Rang 16 zurück. «Ich habe mich gut gefühlt und war bereit. Woran es gelegen hat, weiß ich absolut nicht», sagte Fentz.
Fentz wohl nach Peking
Bei der Nominierung für die Olympischen Winterspiele in Peking am Dienstag dürfte Fentz wohl dennoch das Ticket für den Einsatz im Teamwettbewerb erhalten. Starostin ist bei Olympia nicht startberechtigt, weil er die deutsche Staatsbürgerschaft noch nicht hat. Da beide einen Top-Zehn-Platz verfehlten, besitzt Deutschland nächste Saison nur einen EM-Startplatz.
Neuer Europameister wurde der Russe Mark Kondratjuk bei seinem ersten EM-Start mit 286,56 Punkten. Zweiter wurde der Italiener Daniel Grassl (274,48) vor dem Überraschungsdritten Deniss Vasiljevs (272,08) aus Lettland.
Müller und Dieck im Eistanz auf Rang 13
Im Eistanzen mussten sich Katharina Müller und Tim Dieck (Dortmund) mit 67,46 Punkten und Rang 13 in den Rhythmischen Tänzen begnügen. Das von der einstigen russischen Weltklasse-Eistänzerin Anjelika Krilowa trainierte Duo war 2020 in der EM-Gesamtwertung 13. geworden. «Die Trainerin hat gesagt, wir hätten mehr Schwung haben sollen», sagte Dieck. Seine Partnerin befand: «Eigentlich war fast alles in Ordnung.»
Die Weltmeister und Titelverteidiger Victoria Sinitsina/Nikita Katsalapow aus Russland tanzten sich erwartungsgemäß an die Spitze. 87,89 Punkten erhielt das Paar aus Moskau und liegt damit vor der Kür am Samstag vor den Landsleuten Alexandra Stepanowa/Iwan Bukin, die 86,45 Zähler bekamen.