Ohne zwei Olympia-Starter ist die deutsche Biathlon-Staffel der Männer bei der Peking-Generalprobe überraschend auf das Podest gelaufen.
In der Besetzung Roman Rees, Philipp Horn, David Zobel und Lucas Fratzscher zeigte das deutsche Team beim Weltcup in Antholz eine tolle Vorstellung und wurde Dritter. Überlegen sicherte sich Weltmeister Norwegen über die 4×7,5 Kilometer in 1:12:14,7 Minuten den dritten Sieg im vierten Saisonrennen vor Russland.
Das deutsche Quartett hatte nach vier Nachladern einen Rückstand von 2:04,4 Minuten auf die in Bestbesetzung laufenden Norweger. Russland als Zweiter lag 1:57,2 Minuten hinter den überragenden Siegern.
«Es war eine brutal harte letzte Runde»
Einen Tag nach seinem Massenstart-Sieg wurde Ex-Weltmeister Benedikt Doll genau wie Johannes Kühn nach seiner Corona-Zwangspause in der Staffel geschont. Ebenfalls nicht am Start waren die beiden Peking-Fahrer Erik Lesser und Philipp Nawrath, die den Weltcup in Südtirol ausgelassen hatten. Trotzdem überzeugte das deutsche Team wie in der Vorwoche beim Heimweltcup in Ruhpolding als Zweiter.
Startläufer Rees übergab als Vierter an Horn. «Mit einem Nachlader war es ein akzeptables Schießen. Es war eine brutal harte letzte Runde. Wie ich es durchgezogen haben, das war ganz in Ordnung», sagte Rees, der genau wie Zobel für die Winterspiele nominiert wurde.
Der zuletzt am Schießstand nicht so ganz überzeugende Horn benötigte keine Reservepatrone. «Ich bin superglücklich, endlich mal wieder ohne Nachlader durchgekommen zu sein», sagte Horn, der gerade erst eine Magen-Darm-Erkrankung überstanden hat. Zweimal musste dann der auf Position drei laufende Zobel nachladen. «Das war ein Traumtag, es hat wirklich Spaß gemacht. Ich bin wortwörtlich bis zum Kotzen gelaufen», sagte Zobel. Schlussläufer Fratzscher war kurz vor Schluss sogar Zweiter, ehe er doch noch überholt wurde.