Linus Straßer steht in Schladming als Sieger auf dem Podium. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Erwin Scheriau/APA/dpa)

Alpin-Ass Linus Straßer blickt trotz aller Vorfreude auch mit einem mulmigen Gefühl Richtung Olympia.

«Es wäre jetzt eine Lüge, wenn ich sagen würde, ich hätte keine Angst davor oder keinen Respekt davor, irgendwie positiv getestet zu werden, wenn es auch falsch positiv ist», sagte der Slalomspezialist im RTL/ntv-Interview. Die Geschichten der deutschen Rodler seien abenteuerlich gewesen: «Das ist nichts, was Du als Sportler erleben willst.» Bei den Olympia-Tests hatte zum Beispiel Olympiasieger Tobias Arlt einen falsch positiven Test, in seinem Zimmer im Quarantänehotel waren unter anderem Wanzen, er kam sich vor wie ein Gefangener.

Er nehme die Situation an und probiere, das Beste daraus zu machen. «Es ist natürlich krass, was wir alles für Auflagen haben und was die alles wollen. Es gibt ja extra diese Olympia-App, wo wir gefühlt unser halbes Leben hochladen müssen. Wo man sich denkt, was genau hat das jetzt mit dem Leistungssport oder mit Olympia zu tun. Die sind da knallhart», sagte Straßer in Richtung der chinesischen Ausrichter. «Da heißt es hochladen oder du wirst einfach nicht freigeschaltet und deine App springt nicht auf grün um, sondern bleibt einfach rot. Und dann fliegst du halt nicht nach China.»

Straßer hatte als erster Deutscher den Nachtslalom-Klassiker in Schladming gewonnen. Plötzlich gilt der 29 Jahre alte Münchner als Medaillenkandidat bei den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar). «Jeder will unter die Top drei, von allem anderen kannst du dir nichts kaufen», sagte Straßer. Neben dem Norweger Lucas Braathen, Österreichs Manuel Feller und Kristoffer Jakobsen aus Schweden ist Straßer der Einzige, der in dieser Saison bereits zweimal auf ein Podium im Slalom raste.

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