Lena Dürr hat den schwierigen äußeren Bedingungen getrotzt und ihr Abonnement auf Podestplätze verlängert. Bei Schneeregen und auf holpriger Piste fuhr die 32-Jährige vom SV Germering beim alpinen Slalom-Weltcup im slowenischen Kranjska Gora einmal mehr auf Rang zwei.
Dürr musste sich nur Olympiasiegerin Petra Vlhova aus der Slowakei um 0,72 Sekunden geschlagen geben. Dritte wurde überraschend Amelia Josephine «AJ» Hurt aus den USA, die sich im zweiten Durchgang um 13 Plätze verbesserte.
«Das war ein richtig schwieriger Tag heute. Ich bin super glücklich, dass das genau so aufgegangen ist. Es war ein perfekter Start ins neue Jahr. So kann es weitergehen», sagte die WM-Dritte im Slalom von 2023.
Vierter Podestplatz für Dürr
US-Superstar Mikaela Shiffrin schaffte es nicht in den zweiten Durchgang. Die 93-malige Weltcup-Siegerin fädelte im ersten Lauf vor der zweiten Zeitnahme ein und schied aus. Von den zuvor fünf Slalom-Rennen dieses Winters hatte die 28-Jährige drei gewonnen.
Für Dürr war es bereits der vierte Podestplatz des aktuellen Winters, nachdem sie im finnischen Levi Zweite und Dritte sowie im letzten Rennen des vorigen Jahres in Lienz (Österreich) noch einmal Zweite geworden war. Vor allem im zweiten Durchgang in Kranjska Gora hatten Dürr und ihre Konkurrentinnen mit schlechter werdenden Streckenverhältnissen zu kämpfen. «Es war abzusehen, dass der zweite ein ordentlicher Kampf wird und ich bin echt zufrieden, wie ich damit klargekommen bin», sagte Dürr. Sie sei «glücklich, dass ich auch bei solchen schwierigen Bedingungen das so runterbringen konnte».
Jessica Hilzinger aus Oberstdorf erreichte zum ersten Mal in dieser Saison den zweiten Lauf eines Slalom-Weltcups und belegte am Ende den 20. Rang. Emma Aicher (Mahlstetten) war als 15. in den zweiten Durchgang gestartet, schied aber aus. Am Vortag hatte sie beim Sieg von Valerie Grenier aus Kanada im Riesenslalom als 15. ihr bestes Weltcup-Resultat in dieser Disziplin eingefahren.
Straßer verpasst Podium knapp
Während Dürr weiter auf Erfolgskurs blieb, ist die Serie von Podiumsplätzen für Linus Straßer beim Slalom-Weltcup im schweizerischen Adelboden gerissen. Nach einem zweiten und zwei dritten Rängen in den vergangenen Jahren belegte der 31 Jahre alte Münchner den vierten Platz. Nach zwei Läufen hatte Straßer 0,30 Sekunden Rückstand auf Sieger Manuel Feller aus Österreich, feierte aber sein bestes Slalom-Ergebnis der laufenden Saison. Zweiter wurde Atle Lie McGrath aus Norwegen vor dem Österreicher Dominik Raschner.
«Mit den Emotionen jetzt, das tut schon ein bisschen weh. Schon enttäuscht, muss ich sagen», sagte Straßer in der ARD. Bereits nach dem ersten Lauf hatte er auf Rang vier gelegen und wollte anschließend einen Podestplatz angreifen. 0,07 Sekunden fehlten schließlich zu Rang drei. «Ich wollte unbedingt aufs Podium. Letztendlich hätte ich besser skifahren können in beiden Läufen», bekannte er und fügte an: «Am Schluss ist es auch ein gutes Zeichen, wenn man über den Vierten enttäuscht ist.» In den bisherigen zwei Slalom-Weltcups dieses Winters hatte Straßer jeweils neunte Plätze belegt. Sebastian Holzmann aus Oberstdorf fiel im zweiten Lauf um eine Position zurück und belegte den 13. Platz.
Am Vortag hatte der Schweizer Ausnahmefahrer Marco Odermatt seine beeindruckende Siegesserie in Adelboden fortgesetzt. Nach seinen Erfolgen 2022 und 2023 gewann der Olympiasieger und Weltmeister auch den Riesenslalom auf einem der anspruchsvollsten Hänge des alpinen Weltcups und schaffte somit den Heim-Hattrick. Der Allgäuer Parallel-Weltmeister Alexander Schmid belegte Platz zehn.