Der deutsche Skispringer Andreas Wellinger ist positiv auf Corona getestet worden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Georg Hochmuth/APA/dpa)

Skisprung-Olympiasieger Andreas Wellinger droht nach einem positiven Corona-Test zwei Wochen vor der Eröffnung das endgültige Aus für die Winterspiele von Peking.

Der 26-Jährige mussteseine Anreise zum Weltcup nach Titisee-Neustadt abbrechen und sich unverzüglich isolieren, nachdem er ein positives Testergebnis erhalten hatte. Eigentlich wollte Wellinger im Schwarzwald seine letzte Chance nutzen, um sich doch noch für das Großereignis in China (4. bis 20. Februar) zu qualifizieren. Doch daraus wurde nichts.

Wellinger: «Das ist extrem bitter»

«Was soll ich sagen? Das Knie ist wieder besser, ich habe medizinisch die Freigabe gekriegt, dass ich springen könnte, dürfte. Dann kommt der Scheiß-Corona dazwischen», sagte der Bayer in einer ersten Stellungnahme. In der Vorwoche hatte Wellinger die Wettbewerbe in Zakopane auslassen müssen, nachdem er einen Stich im Knie gespürt hatte. Er habe einen CT-Wert, der zwar über 30 ist, «aber leider positiv zählt», schilderte Wellinger. «Da kann ich leider, leider nicht in Neustadt springen. Das ist extrem bitter.»

Noch bitterer ist, dass es den Goldgewinner von Pyeongchang 2018 wohl eine letzte echte Chance auf das Peking-Ticket kostet. Bundestrainer Stefan Horngacher hat bisher Karl Geiger, Markus Eisenbichler und Stephan Leyhe nominiert. Für die übrigen zwei Plätze sind Wellinger, Severin Freund, Pius Paschke und Constantin Schmid die Kandidaten. Bei Wellinger fehlt nun nicht nur die letzte Bewährungsprobe – es gibt auch Fragezeichen, wann Wellinger wieder negativ ist und wie problemlos die Einreise nach China klappt.

Horngacher ließ am Freitag aber zunächst offen, wie er sich entscheidet. «Über Peking will ich jetzt hier noch nicht sprechen. Morgen ist der letzte Wettkampf dann vor der Nominierung. Wir werden dann am Samstag nach dem Wettkampf bekanntgeben, wer nominiert ist», sagte der Chefcoach aus Tirol in Titisee-Neustadt der ARD. Im  Gegensatz zum Trio Paschke, Schmid und Freund kann Wellinger beim  Einzel am Samstag aber nicht mehr für sich werben.

«Mir geht es gesundheitlich gut, ich merke nix», sagte Wellinger. Er habe die Grenze beim Wert leider knapp überschritten. «Da kann man nix anderes sagen als ‚Scheiße gelaufen‘.» So schnell gebe er nicht auf, stellte Wellinger via Instagram klar. Ex-Springer und Experte Sven Hannawald sagte: «Das tut mir natürlich unheimlich leid für ihn.» Wellinger könnte aber weiter als Ersatzmann in Frage kommen, wenn es im deutschen Team vor oder während der Winterspiele weitere kurzfristige Corona-Ausfälle geben sollte.

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