Auch wegen Materialproblemen haben die deutschen Biathleten beim Weltcup im französischen Le Grand-Bornand in der Verfolgung nicht in den Kampf um die Top-Platzierungen eingreifen können.
Der Sprint-Dritte Benedikt Doll konnte seine gute Ausgangslage am Samstag nicht nutzen und fiel beim ersten Saisonerfolg von Sturla Holm Laegreid (1 Fehler) aus Norwegen nach fünf Strafrunden auf den 18. Platz zurück. Bester DSV-Athlet war der nur mit einem Fehler belastete Roman Rees, der sich von Rang 27 auf Platz 13 verbesserte.
Den norwegischen Dreifacherfolg machten Vetle Sjaestad Christiansen (2) mit 24,6 Sekunden Rückstand und der Weltcup-Gesamtführende Johannes Thingnes Bö (2/+ 35,8 Sekunden) perfekt. Auch Bö, der fast immer die Laufbestzeiten bestimmt, war wie Doll von bei den eisigen Bedingungen nicht konkurrenzfähigem Material betroffen.
«Das war ein schreckliches Erlebnis. Es war für jeden hart, aber ich hatte das Gefühl, ich komme nicht vom Fleck», sagte Doll, der mit seinen Ski auf der auf weiten Teilen glatten Strecke oft keinen Halt hatte. «In der zweiten Runde hat mein Bauch schon wehgetan, weil ich so viel stabilisieren musste. Bei mir kommt sehr viel aus den Beinen. Wenn man das nicht einsetzen kann, dann wird es schwer.»
Doll leistete sich in den beiden Liegendschießen jeweils einen Fehler. Im Stehendanschlag blieben insgesamt drei Scheiben stehen. Rees arbeitete sich mit nur einer Strafrunde um 14 Plätze nach vorn. Die übrigen Deutschen Justus Strelow (25.), Johannes Kühn (32.), David Zobel (38.) und Philipp Horn (49.) hatten mit der Entscheidung nichts zu tun.
Aufgrund des Frostes in der Nacht und einiger eisiger Passagen wurde der Kurs um etwa einen Kilometer verkürzt, das Rennen begann wegen der Streckenpräparation mit etwas Verspätung. «Man hat gedacht, man bekommt es noch rechtzeitig hin. Die Sicherheit der Athleten geht aber vor», sagte Kommunikationsdirektor Christian Winkler vom Weltverband IBU in der ARD.