Wurde mit der DSV-Staffel in Östersund Dritte: Franziska Preuß. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Pontus Lundahl/TT News Agency/AP/dpa)

Mit einem Lächeln lief Franziska Preuß im tief verschneiten Östersund ins Ziel und bejubelte mit ihren Teamkolleginnen das nächste Erfolgserlebnis.

Die deutschen Biathletinnen haben mit Platz drei in der ersten Weltcup-Staffel ihren starken Saisonauftakt bestätigt. Janina Hettich-Walz, Selina Grotian, Vanessa Voigt und Franziska Preuß leisteten sich am Mittwoch im schwedischen Östersund nur vier Nachlader und mussten nach 4 x 6 Kilometern lediglich den siegreichen Norwegerinnen und Schweden den Vortritt lassen – es war bereits der dritte Podestplatz des noch jungen WM-Winters.

Im Einzel am Sonntag hatten Preuß als Zweite und Voigt auf Rang drei für die ersten Achtungszeichen nach dem Rücktritt von Olympiasiegerin und Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick gesorgt.

«Es war sehr hart»

«Es war sehr hart, die Bedingungen waren extrem langsam. Ich habe mich durchgequält und ich bin im Großen und Ganzen zufrieden», sagte Preuß im ZDF. Nach dem letzten Schießen war sie zeitgleich mit der mit einer Strafrunde belasteten Schwedin Hanna Öberg in die Schlussrunde gegangen, hatte da aber gegen die Olympiasiegerin und Weltmeisterin keine Chance. «Hanna Öberg ist halt Hanna Öberg. Das war mir schon bewusst, dass ich aktuell den Kürzeren ziehe», sagte die 29-Jährige nach ihrem dennoch starken Auftritt. Am Ende fehlten Deutschland 47,9 Sekunden zur Spitze und 6,3 Sekunden auf Rang zwei.  

Im frostigen Mittelschweden startete Hettich-Walz (27) unter Flutlicht mit nur einem Nachlader im Stehendschießen und übergab an Position fünf mit 15,3 Sekunden Rückstand auf die Spitze an Staffel-Debütantin Grotian. «Ich hab’s nicht ganz so gut gemacht, wie ich es mir erhofft habe. Aber das gute Schießen hat es noch einigermaßen gerettet», sagte Hettich-Walz, die in der ersten Runde gestürzt war.

Grotian springt kurzfristig ein

Die 19 Jahre alte Grotian, die im Einzel mit sieben Fehlern als 77. einen schwierigen Einstand hatte, war kurzfristig für die leicht angeschlagene Sophia Schneider ins Team gerutscht. «Ich habe erst heute Morgen im Bad erfahren, dass ich laufe. Ich war schon ganz schön aufgeregt», sagte Grotian der Deutschen Presse-Agentur. Die viermalige Junioren-Weltmeisterin, die wie die Olympiasiegerinnen Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier von Bernhard Kröll trainiert wird, hatte beim ersten Schießen beim Nachladen kleinere Probleme und verlor Zeit. Im zweiten Schießen ging es dann bei ihrer Extrapatrone deutlich besser und auf der starken Schlussrunde arbeitete sich die große deutsche Nachwuchshoffnung auf Rang vier. «Jetzt weiß ich, dass ich es drauf habe und hier gut schießen kann», sagte Grotian. 

Die 26 Jahre alte Staffel-Vizeweltmeisterin Voigt zeigte eine überragende Schießleistung und ist damit nach ihren zwei Östersund-Rennen noch ohne Fehler. Sie wechselte als Dritte. Preuß, die nach zwei gesundheitlich schwierigen Wintern inklusive Verzicht auf die Heim-WM und Rücktrittsgedanken wieder zurück zu alter Stärke ist, leistete sich beim finalen Anschlag ihren bisher einzigen Fehler in Schweden, doch gegen Öberg war sie noch chancenlos.

Am Donnerstag (15.20 Uhr/ZDF und Eurosport) starten die Männer ins erste Staffelrennen. Nach dem überraschenden Sieg von Roman Rees im Einzel sowie Platz zwei von Justus Strelow hat sich das DSV-Quartett viel vorgenommen. «Ich habe richtig Lust drauf, als Team zusammen zu kämpfen und uns wieder gegen die Norweger und Schweden zu behaupten», sagte Rees.

Von Thomas Wolfer und Sandra Degenhardt, dpa

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