Nach der Ausbootung des Sprint-Bundestrainers Danny Leger erwägt Deutschlands derzeit bester Eissprinter Joel Dufter einen Wechsel ins Ausland.
«Der Reiz ist da. Ich will künftig nach einem neuen Konzept trainieren, brauche ein stärkere zweite Runde auf den 1000 Metern», sagte der 25-jährige Inzeller, der bei den Weltmeisterschaften in Heerenveen vom 11. bis 14. Februar neben Langstreckler Patrick Beckert aus Erfurt die deutschen Medaillen-Hoffnungen trägt.
In den Niederlanden gebe es eine Vielzahl idealer Trainingspartner. «Die Dichte dort ist sehr groß. Da könnte man noch einige rausholen», sagte Dufter, der zum Auftakt der Saison mit EM-Bronze im Sprint-Vierkampf und weiteren guten Platzierungen im Weltcup auf sich aufmerksam machte, bei einer Video-Pressekonferenz.
Lange Zeit hatte sich Dufter mit dem Abschied von seinem Heimtrainer Leger zum 31. Dezember 2020 nicht abfinden wollen. Er hatte daher gemeinsam mit drei weiteren Eissprintern einen offenen Brief formuliert, in dem er scharfe Kritik an der Führung der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft äußerte. Inzwischen hat er die Situation zähneknirschend akzeptiert. Bis zum Weltcup vor zehn Tagen trainierte er noch nach Plänen von Leger und wird jetzt bei der WM in Heerenveen vom Erfurter Andreas Behr betreut. «Es ist ja kein Hexenwerk, jetzt für die WM einen vernünftigen Trainingsplan aufzustellen», räumte er ein.