Der ehemalige Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster sorgt sich angesichts der jüngsten Corona-Fälle um die reguläre Durchführung der Weltcup-Saison und die Gesundheit der Sportler.
«Ich habe das Konzept der Fis als sehr mutig bezeichnet. Ich hoffe, dass wir später nicht sagen müssen, das war Übermut», sagte Schuster im Eurosport-Podcast. «Es ist natürlich weiterhin in Zeiten wie diesen nicht einfach von Wochenende zu Wochenende in verschiedene Länder zu reisen. Es kommen Sportler und Betreuer aus unterschiedlichen Nationen zusammen und der Stab ist ja nicht klein.»
Wegen mehrerer positiver Corona-Fälle schickte Österreich alle Topspringer und Trainer Andreas Widhölzl in Quarantäne und ein B-Team zum Weltcup in Ruka an diesem Wochenende. «Im Moment ist es fürchterlich, dass es so ein renommiertes Team erwischt. Gerade das österreichische Team hat sich mit der Thematik sehr gewissenhaft auseinandergesetzt und es ist trotzdem passiert. Man muss demütig sein und sagen: Wir tun alles, aber wir haben nicht alles im Griff», betonte Schuster. Russland verzichtet nach einem positiven Corona-Test von Michail Maximotschkin sogar ganz auf einen Start in Finnland.
Dort wollen die deutschen Springer um Auftaktsieger Markus Eisenbichler erneut ihre starke Frühform unter Beweis stellen. Für Schuster gehört der 29-Jährige zu den Topfavoriten: «An Markus Eisenbichler muss man erstmal vorbei. Dieser Sieg wird ihm viel Kraft geben. Wie ich ihn kenne, ist ab jetzt an jedem Wochenende mit ihm zu rechnen.» Auch den anderen DSV-Athleten traut der Österreicher im Saisonverlauf einiges zu. «Die Sportler sind inzwischen reif und erfahren, aber trotzdem noch jung und hungrig genug. Das wird nicht der letzte Sieg gewesen sein, sondern da ist riesig Potenzial drin», sagte Schuster.