Die US-Amerikanerin Lindsey Jacobellis in Aktion. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Angelika Warmuth/dpa)

Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin stand Boardercrosserin Lindsey Jacobellis schon einmal ganz dicht vor dem Gewinn der Goldmedaille.

Doch eine völlig missglückte und vor allem unnötige Showeinlage kurz vor dem Ziel brachte die damals 20-jährige US-Amerikanerin um den sicher geglaubten Sieg. Es reichte noch für Silber, doch Spott und Häme waren der Freestylerin sicher. Und der olympische Leidensweg sollte noch weitergehen. Bis zum Halbfinale 2010 in Vancouver dominierte Jacobellis die Konkurrenz; statt des programmierten Olympiasieges sprang nach einem Fahrfehler aber nur Platz fünf raus. 2014 in Sotschi – wieder im Halbfinale – stürzte sie unbedrängt in Führung liegend. 2018 wurde sie Vierte.

Doch diesmal, bei den Spielen in China, sollte die mittlerweile 36 Jahre alte Snowboarderin ihre offene Olympia-Rechnung endlich begleichen. In jedem ihrer vier Läufe behielt die langjährige Dominatorin ihres Sports die Nerven und fuhr vorne weg – auf einen Trick beim letzten Sprung verzichtete sie diesmal. «Worte können nicht beschreiben, was ich gerade fühle», sagte Jacobellis nach der Erlösung in Zhangjiakou. Dann fiel sie mit Tränen in den Augen ihrem Team in die Arme. Ihr ganz persönlicher Olympia-Fluch war endlich gebrochen – 16 Jahre nach der verpassten Goldmedaille 2006.

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