Snowboarderin Annika Morgan beim Big Air in Aktion. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jae C. Hong/AP/dpa)

Die deutsche Freestyle-Snowboarderin Annika Morgan hat bei den Olympischen Spielen in China das Finale im Big-Air-Wettbewerb erreicht.

Zwei Tage nach ihrem 20. Geburtstag erhielt die Athletin aus Mittenwald in der Qualifikation für ihre beiden besten Läufe insgesamt 132,25 Punkte. Damit zog sie als Achte in das Finale der besten zwölf Athletinnen am Dienstag (02.30 Uhr MEZ) ein. Noah Vicktor und Leon Vockensperger dagegen scheiterten in der Qualifikation und verpassten wie schon im Slopestyle das Finale.

«Ich habe das gar nicht erwartet. Ich bin jetzt immer noch ein bisschen sprachlos. Das hätte ich echt nicht gedacht, dass ich das schaffe und dann auch noch als Achte», sagte Morgan nach ihrem couragierten Auftritt im ersten permanenten Big-Air-Stadion der Welt.

Hoffnungsträger Leon Vockensperger hat trotz seines frühen Scheiterns in beiden Wettbewerben im Freestyle-Snowboard ein versöhnliches Olympia-Fazit gezogen. «Es war auf jeden Fall eine Erfahrung, ich habe mein Bestes gegeben. Aber es war die meiste Zeit wirklich ein Beißen und Kämpfen», sagte der 22 Jahre alte Rosenheimer nach der Qualifikation im Big-Air-Wettbewerb.

Vockensperger war nach zwei Top-Ten-Platzierungen in dieser Saison mit großen Ambitionen nach China gereist. Doch nach einem Sturz im Training stürzte er auch im Slopestyle-Wettbewerb vor einer Woche in zwei Läufen und zog sich eine schmerzhafte Rippenprellung zu. Zudem machten ihm erneut Probleme am rechten Knie zu schaffen.

Dies solle «keine Ausrede sein», sagte Vockensperger, betonte aber auch: «Da ist man immer gehemmt, das habe ich natürlich gemerkt. Ich wollte es zuerst nicht wahrhaben und habe versucht, mich durchzubeißen und zu schauen, dass es irgendwie funktioniert.» Am Ende habe «es nicht so geklappt, aber es war eine gute Erfahrung fürs Leben und für meine Karriere. Ich habe auf jeden Fall noch eine Rechnung offen für die nächsten Spiele», sagte Vockensperger.

Bei den Spielen in Peking werden dort die Big-Air-Wettbewerbe der Männer und Frauen im Ski-Freestyle und im Snowboard ausgetragen. Die Anlage liegt etwa 50 Busminuten westlich des Olympiastadions und wurde auf dem Gelände einer früheren Stahlhütte erbaut.

Für die Athleten geht es bei den Events darum, nach einem Sprung über eine Rampe in der Luft Tricks zu zeigen und dann sicher zu landen. Punkte werden für die Kategorien Schwierigkeit, saubere Ausführung, Höhe und Landung vergeben. In Führung liegt nach der Qualifikation die Neuseeländerin Zoi Sadowski-Synnott. Die 20-Jährige hatte bereits im Slopestyle-Wettbewerb die Goldmedaille gewonnen, Morgan war in der vergangenen Woche Achte geworden. «Ich mache mir jetzt erst mal keinen Druck», sagte Morgan mit Blick auf den Endlauf. «Natürlich ist mein Ziel, alles zu landen und mein bestes Snowboard zu zeigen. Das werde ich dann auch morgen probieren. Ich freue mich auf jeden Fall.»

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