Pilot Francesco Friedrich verliert letztes Weltcuprennen im Viererbob. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Caroline Seidel/dpa)

Selten nahm Dominator Francesco Friedrich eine Niederlage so locker. Im letzten Viererbob-Weltcuprennen der Saison musste sich der Doppel-Olympiasieger dem Letten Oskars Kibermanis geschlagen geben.

Nach zwei Läufen hatte Friedrich auf der Natureisbahn in St. Moritz 0,16 Sekunden Rückstand auf den Letten, der ihm in der parallel ausgetragenen EM auch den Titel wegschnappte. Dafür holte sich der Sachse im zweiten Lauf die Bahnbestzeit in 1:04,66 Minuten von Kibermanis zurück.

Selbstbewusst nach Peking

Für Olympia müsse sich niemand Sorgen machen, betonte Friedrich. «Die Letten haben hier schon immer sehr gutes Material gehabt. Wenigstens haben wir mit dem Saisonrekord zurückgeschlagen», meinte Friedrich, der nach Lauf eins nur Dritter war: «Dass wir die anderen aus dem ersten Lauf noch abgefangen haben, war einfach genial. Wir sind stolz drauf, dass wir das Geschenk Rödi noch mitgeben können.»

Denn er fuhr wie die anderen deutschen Piloten im Schweizer Engadin nicht mit seiner Olympia-Crew. So saßen statt Thorsten Margis und Candy Bauer Rödiger und Martin Grothkopp im Bob. Rödiger hatte sich vor acht Wochen einen Bizepsmuskel abgerissen und nun das letzte Rennen seiner langen Karriere bestritten. «Danke Rödi» stand auf einem von Bundestrainer Gerd Leopold hoch gehaltenen Schild. Nach 17 Jahren Bobsport war Rödiger gerührt: «Danke, dass ich diese Chance noch bekam.»

Friedrich hatte sich den Gesamt-Weltcup in der Königsklasse schon eine Woche vorher in Winterberg gesichert. Am Tag zuvor hatte er mit Margis den EM-Titel und die Kristallkugel im Zweierbob geholt.

Christoph Hafer landete im Viererbob auf Weltcup- und EM-Rang vier. Johannes Lochner kam zeitgleich mit dem Kanadier Justin Kripps auf Weltcup-Rang fünf und EM-Rang vier. Im kleinen Schlitten wurde er Weltcup-Dritter und EM-Zweiter.

Starke Bobpilotinnen

Kim Kalicki holte sich zuvor den EM-Titel im Zweierbob. Beim deutschen Dreifacherfolg setzte sie sich mit Olympia-Anschieberin Lisa Buckwitz in Saisonbestzeit mit 1:07,40 Minuten vor Mariama Jamanka durch. Die Zweierbob-Olympiasiegerin, die am Vortag den EM-Titel im Monobob holte, fuhr mit Kira Lipperheide. EM-Dritte im parallel ausgetragenen Weltcup wurde Laura Nolte mit Deborah Levi.

Zuvor hatte Jamanka für eine Überraschung gesorgt. «Ich habe mein bestes Monobob-Ergebnis in meiner Weltcupzeit eingefahren. Europameister im Monobob, das muss man auch erst mal verdauen. Ich freue mich einfach», sagte Jamanka.

Von Frank Kastner, dpa

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