Skeleton-Weltmeister Christopher Grotheer blickt mit Sorge auf die Konsequenzen eines positiven Corona-Tests während der Olympischen Winterspiele in Peking.
«Es geht nicht spurlos an einem Sportler vorbei, wenn man hört, wie mit den Rennrodlern und falsch positiven Corona-Tests umgegangen wird. Ich muss auch ehrlich sagen, dass es eine Horrorvorstellung ist, in Peking einen positiven Corona-Test zu haben», sagte der 29-Jährige dem «Freien Wort». Einen Boykott der Spiele vom 4. bis 20. Februar 2022 schließe er für sich dennoch aus, weil er «die letzten zwei Jahre hart» darauf hingearbeitet habe.
Die viermalige Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger hatte nach einem Trainingslager an der olympischen Bahn vor dem Saisonauftakt einen Boykott aufgrund der Bedingungen in Erwägung gezogen. Corona-Tests waren um 5.30 Uhr und 23.00 Uhr durchgeführt worden, Doppelsitzer Tobias Arlt war nach einem falschen Positivtest für drei Tage in ein Quarantänehotel gebracht worden, wo das Bad verdreckt war und tote Wanzen auf dem Fußboden lagen.
Ein Boykott aufgrund der Bedingungen sowie der Menschenrechtslage in China kommt dennoch für viele Sportler nicht infrage. «Die Welt wartet von Sportlern jetzt auf eine Entscheidung, dabei haben es die Politiker und das IOC bei der Vergabe vermasselt», sagte Biathlet Erik Lesser. «Ich finde es gut, dass Politiker nicht nach China reisen. Am Ende geht es um Medaillen. Das Politische sollten andere machen.»