Sara Hector schlug ungläubig die Hände über dem Kopf zusammen, Mikaela Shiffrin eilte als erste Gratulantin herbei. Die amerikanische Ausnahme-Skirennfahrerin Shiffrin hat einen Doppelsieg in Courchevel nur knapp verpasst.
Die 26-Jährige fuhr im zweiten Riesenslalom in den französischen Alpen, wo auch die WM 2023 stattfinden wird, am Mittwoch auf Platz zwei. 0,35 Sekunden trennten sie am Ende von der Schwedin Hector, die tags zuvor Zweite hinter Shiffrin geworden war und nun ihren zweiten Weltcup-Sieg feierte. Dritte wurde die Italienerin Marta Bassino (+ 0,60 Sekunden).
Deutsche abgeschlagen
Vor fast sieben Jahren im österreichischen Kühtai hatte Hector zum bis dato letzten Mal ganz oben auf einem Weltcup-Podest gestanden – ebenfalls im Riesenslalom. Beim Doppel-Event in Courchevel legte die 29-Jährige nun gleich vier famose Läufe hin. Womöglich profitierte sie auch etwas von der Abwesenheit mehrerer Topfahrerinnen. Neben der Schweizer Weltmeisterin Lara Gut-Behrami fehlten auch Katharina Liensberger (Österreich) und Alice Robinson (Neuseeland) wegen positiver Corona-Tests. In der Gesamtwertung baute Shiffrin, die zum vierten Mal die große Kristallkugel holen will, ihre Führung aus.
Marlene Schmotz als 36. und Jessica Hilzinger als 43. verpassten wie schon am Vortag das Finale der besten 30. Die in den vergangenen Jahren von mehreren schweren Knieverletzungen geplagte Schmotz hatte beim Saisonauftakt in Sölden im Oktober drei Punkte geholt. Seitdem sind für die Athletinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) in diesem Winter im Riesenslalom noch keine weiteren dazu gekommen. Vergangene Saison hatte lediglich Andrea Filser 18 Zähler gesammelt. Seit dem Rücktritt von Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg im September 2020 ist die alpine Kerndisziplin für die DSV-Damen eine Großbaustelle.