Denise Herrmann überquerte die Ziellinie mit einem zufriedenen Lächeln. Die Schlussläuferin führte die deutschen Biathletinnen im ersten Staffelrennen des Winters im finnischen Kontiolahti auf einem starken dritten Platz.
Bei teilweise sehr schwierigen Windverhältnissen waren insgesamt zwölf Nachlader aber zu viel, damit es das Quartett in der Besetzung Vanessa Hinz, Franziska Preuß, Maren Hammerschmidt und Herrmann noch weiter nach vorne schaffte.
43,9 Sekunden betrug der Rückstand auf die siegreichen Schwedinnen um die erneut souveräne Olympiasiegerin Hanna Öberg. Den zweiten Platz über 4×6 Kilometer sicherte sich Frankreich. Herrmann hatte auf der letzten Runde zunächst noch die Chance, einen Platz weiter nach vorne zu kommen. Die Französin Justine Braisaz-Bouchet verteidigte sich jedoch energisch und lag am Ende gut 34 Sekunden vor der 31 Jahre alten Sächsin.
«Ich war schon wieder sehr wacklig. Es war schwer, sich nicht durch die Bedingungen beeinflussen zu lassen», sagte Franziska Preuß. Die 26-Jährige konnte in ihrem Stehendschießen gerade noch so die Strafrunde vermeiden. Insgesamt wurden sehr viele Fehler geschossen. Norwegen, das in der Vorsaison alle Staffeln bei den Frauen gewonnen hatte, wurde nach drei Strafrunden nur Achter.
Ganz vorne konnte das Team des Deutschen Skiverbandes zwar nicht angreifen, sorgte aber trotzdem für einen sehr ordentlichen Auftakt in die Staffelsaison. Die viertplatzierten Russen hatten dahinter fast zwei Minuten Rückstand. Auf den letzten Metern konnte Herrmann deswegen Kräfte schonen und nahm das Tempo schon heraus.
Zuvor war Ex-Weltmeister Benedikt Doll im ersten Verfolgungsrennen als bester Deutscher auf den fünften Platz gelaufen. Der 30-Jährige aus dem Schwarzwald lag nach zwei Strafrunden 27,9 Sekunden hinter dem Schweden Sebastian Samuelsson, der trotz eines Schießfehlers seinen ersten Weltcupsieg schaffte. Nach 12,5 Kilometern wurde Fabien Claude aus Frankreich vor Johannes Thingnes Bö aus Norwegen (3) Zweiter. «Ich bin richtig glücklich, dass ich noch unter die Top 6 laufen konnte», sagte Doll.
Olympiasieger Arnd Peiffer, der als Zweiter aussichtsreich gestartet war, vergab einen möglichen Podestplatz im letzten Schießen. Bei ebenfalls komplizierten Verhältnissen leistete sich der 33-Jährige aus dem Harz noch drei Strafrunden und kam nach insgesamt sogar fünf Patzern nur als 18. ins Ziel. «Ich bin schon ziemlich sauer auf mich selbst, dass ich das nicht besser hinbekommen habe», sagte Peiffer.
Zum Abschluss des Weltcups im Osten Finnlands steht für die Männer am Sonntag (12.45 Uhr/ARD und Eurosport) die Staffel auf dem Programm. Die Frauen treten in der Verfolgung an, Herrmann hat dabei als Fünfte erneut gute Aussichten auf einen Podiumsplatz.