Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick beschäftigt sich kurz vor der Heim-WM in Oberhof nicht mit einem möglichen Karriereende.
«Ich bin total motiviert. Ich weiß genau, was ich machen muss, um ganz oben zu sein. Das motiviert mich, auch für die Kleinigkeiten, die einen besser machen, alles zu geben», sagte die 34-Jährige in einem Interview des Weltverbandes IBU. Trotzdem merke die Sächsin natürlich, «dass Athletinnen in meinem Alter um mich herum immer weniger werden. Man sieht, dass es jetzt einen Generationswechsel gibt, aber das ist normal.»
«Diese Passion für Biathlon genießen»
Herrmann-Wick geht als aussichtsreichste deutsche Medaillenkandidatin in die Titelkämpfe, die am 8. Februar (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) in Thüringen mit der Mixed-Staffel beginnen. «Es ist kein Job für mich, es ist eine Leidenschaft», sagte die Ex-Weltmeisterin in der Verfolgung über ihr Leben als Biathletin: «Wenn ich aufhöre, wird auch mein Leben weitergehen. Vielleicht nicht mehr so schnell und mit so viel Laktat, aber es ist viel mehr als ein Sport.» Die ehemalige Langläuferin sei sich mit Blick auf einen Rücktritt aber sicher: «Ich glaube, das Gefühl wird eines Tages kommen.»
Früher habe sie gedacht, dass sie «einen Plan haben muss, was ich danach mache», sagte Herrmann-Wick: «Aber jetzt denke ich mir: Vielleicht komme ich erstmal im Leben an und genieße. Vielleicht gibt es einen Urlaub mehr als in anderen Jahren. Wir werden sehen, was passiert, wenn es so weit ist.»
Nun gelte die ganze Konzentration aber zunächst ihrer ersten Weltmeisterschaft vor eigenem Publikum. «Es ist nur zwei Stunden von meiner Heimat entfernt, ich freue mich darauf, viele Freunde an der Strecke zu sehen. Ich möchte diese Passion für Biathlon genießen», sagte Herrmann-Wick, die am liebten Gold im Sprint gewinnen würde: «Das wäre cool und ein großes Ziel.»