Deutschlands Staffel-Schlussläufer Benedikt Doll brach im Ziel völlig erschöpft zusammen. Der Schwarzwälder hatte bei der WM-Generalprobe in Antholz alles gegeben, doch für den Sprung auf das Weltcup-Podest reichte es trotzdem nicht.
Hinter Weltmeister Frankreich, Norwegen und Russland kam das deutsche Quartett mit Erik Lesser, Roman Rees, Arnd Peiffer und Doll nur auf Platz vier – 4,6 Sekunden fehlten nach den 4x 7,5 Kilometern für den Podestplatz. «Irgendwie ist das Ende so ein bisschen enttäuschend, dass wir da mit sechs Nachladern wirklich nur auf Platz vier sind. Die Franzosen mit neun Nachladern sind 55 Sekunden vor uns», sagte Startläufer Lesser.
Der 32 Jahre alte Ex-Weltmeister, der eine Trainer-Laufbahn anstrebt, analysierte schonungslos und treffend. «Ich glaube, was uns so ein bisschen das Genick gebrochen hat, war Bennis letzte Stehendschießeinlage mit zwei Fehlern, zwei Nachladern. Da haben wir viel verloren.»
Nur 0,5 Sekunden lag Doll nach dem dritten Wechsel hinter dem Franzosen Émilien Jacquelin. Zusammen mit dem Franzosen sowie dem Norweger Johannes Thingens Bö und dem Russen Eduard Latypow kam der Ex-Weltmeister zu seinem ersten Schießen. Die Norweger kompensierten neben neun Nachladern sogar eine Strafrunde, lagen nach den insgesamt 30 Kilometern nur 0,8 Sekunden hinter den Franzosen. «Das ist manchmal ein bisschen zum Verzweifeln. Da sind die Norweger mal ein Stück weg, und dann reicht eine Zwei-Kilometer-Runde und er sind schon wieder da», sagte Peiffer im ZDF über Bö.
Nach dem letzten Schießen hatten sich Bö und Jacquelin abgesetzt und machten den Sieg unter sich aus. Doll, der insgesamt drei Nachlader benötigte, und Latypow kämpften um Platz drei, der Russe hatte das bessere Ende für sich. «Ich glaube, Benni hat nicht den besten Tag erwischt, nachdem er gestern im Einzel so abgefackelt hat, hat er in der letzten Runde ziemlich büßen müssen. Ihm ging es auch nicht so richtig gut im Ziel. Er ist ein bisschen kollabiert», sagte Lesser. Am Vortag war Doll mit zweitbester Laufzeit nur 26. geworden, hatte im Einzel-Wettbewerb gar fünf Strafminuten kassiert.
Auch im Frauen-Massenstart reichte es für das deutsche Team nicht für den Sprung auf das Podest. Beim Sieg von Julia Simon aus Frankreich kam Franziska Preuß im letzten Damen-Einzelrennen vor den Titelkämpfen im Februar auf Platz vier, Vanessa Hinz und Marion Deigentesch haben die WM-Norm knapp verpasst. Die 28 Jahre alte Vize-Weltmeisterin Hinz kam nach vier Fehlern im letzten Schießen lediglich auf Platz 18. Nach einer Strafrunde belegte Marion Deigentesch über die 12,5 Kilometer Rang 19.
Die bereits für die WM qualifizierten Janina Hettich (3 Strafrunden) und Denise Herrmann (6) kamen auf die Plätze 21 und 26. Maren Hammerschmidt, die ebenfalls die WM-Norm geschafft hat, hatte die Qualifikation für den Massenstart nicht geschafft. «Insgesamt sind wir nicht mit den Leistungen zufrieden», sagten Damen-Bundestrainer Christian Mehringer.
In Antholz läuft Hinz am Sonntag in der Staffel zusammen mit Hettich, Herrmann und Preuß. Im abschließenden Massenstart hat Rees noch die Chance, sich für die WM zu qualifizieren.