Was für David Siegel einmal sportlicher Alltag war, ist für den Skispringer ein seltenes Erlebnis geworden.
Wenn der 25-Jährige heute bei der Vierschanzentournee in der Qualifikation zum Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen startet, ist sein Ziel der erste Weltcup-Einsatz seit genau einem Jahr. «Sicher ist es sehr schön, wieder bei den ganz Großen mit dabei zu sein und zu vergleichen, wo man da steht», sagte er dem «Schwarzwälder Boten». «Es wird herausfordernd für mich, da die Sprünge aktuell nicht wie selbstverständlich kommen.»
Siegel war einmal fester Bestandteil des deutschen Teams in der ersten Liga seiner Sportart und siegte sogar einmal im Team mit Karl Geiger, Markus Eisenbichler und Stephan Leyhe. Im Januar 2019 zog er sich einen Kreuzbandriss zu und kommt seitdem nicht mehr an seine früheren Leistungen heran.
Im zweitklassigen Continental Cup kämpfte Siegel um einen zusätzlichen Weltcup-Startplatz, den sich vor der Tournee jedoch Severin Freund schnappte. Siegel bleibt daher vorerst wohl nur der eine Einsatz über die sogenannte nationale Gruppe in Garmisch. Hoffnung, dass es irgendwann auch wieder mehr werden können, kann dem Schwarzwälder ausgerechnet Freund machen. Der 33-Jährige suchte nach einem Kreuzbandriss ebenfalls lange nach seiner Form, arbeite ruhig und konzentriert weiter und präsentierte sich zuletzt in deutlich besserer Verfassung.