Auch über 15 Kilometer in der freien Technik ist er Favorit: Alexander Bolschunow aus Russland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Der beliebteste Langläufer im Starterfeld ist er sicher nicht. Nach Niederlagen – bei ihm schon ein Rang hinter dem Siegerpodest – schnallt Alexander Bolschunow gerne sofort seine Skier ab und stapft wortlos aus dem Auslauf. Keine Gratulation, kein Abklatschen mit dem Sieger.

Beim Weltcup in Lahti fiel er Ende Januar zudem durch eine Rüpel-Aktion unangenehm auf. Der 24-Jährige streckte seinen finnischen Konkurrenten Joni Mäki nach dem Überqueren der Ziellinie per Bodycheck nieder und startet nun auf Bewährung. Bei weiteren Verfehlungen ist er im Weltcup erstmal raus.

So umstritten einige Aktionen des Russen sind, so unbestritten ist seine sportliche Klasse. Bolschunow zeigte beim WM-Skiathlon am 27. Februar eine beeindruckende Loipen-Show und setzte sich alleine gegen fünf Norweger durch. Auch über die 15 Kilometer in der freien Technik am heutigen Mittwoch ist er Favorit.

Für den deutschen Teamchef Peter Schlickenrieder ist Bolschunows Verhalten ein Zeichen für den großen Erfolgshunger des Sportlers. «Das ist auch ein Beispiel, wie stark der Wille sein muss, wenn man da ganz vorne mit dabei sein will», sagte Schlickenrieder der dpa mit Bezug auf den Check gegen Mäki. Ergänzend fügte der 51-Jährige an: «Nichtsdestotrotz ist das natürlich kein akzeptables Verhalten.»

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