Die deutschen Skeletonis haben sich bei der WM in Altenberg bestens in Stellung gebracht und fahren an diesem Freitag jeweils um Gold mit.
Titelverteidigerin Tina Hermann wahrte mit Laufbestzeit in Durchgang zwei ihre Chance, nachdem sie einen völlig verkorksten ersten Lauf hatte. Sie raste im Schneetreiben am Donnerstag vom elften auf den dritten Rang und hat vor den beiden abschließenden Läufen 0,24 Sekunden Rückstand auf die führende Jacqueline Lölling. Die Olympia-Zweite konnte im zweiten Lauf die Russin Jelena Nikitina auf Rang zwei verdrängen und hat auf sie elf Hundertstelsekunden Vorsprung.
«Es waren zwei solide Fahrten. Das Eis ist sehr hart, die Bahn sehr anspruchsvoll, da machen alle Fehler, auch ich», sagte Lölling, während Hermann frustriert meinte: «Der erste Lauf war von oben bis unten nichts, mein Kopf war wohl ganz woanders. Morgen werde ich es schaffen und voll angreifen.»
Bei den Männern kämpfen Felix Keisinger und Titelverteidiger Christopher Grotheer um Gold. Youngster Keisinger hat als Zweiter nur vier Hundertstelsekunden Rückstand auf den führenden Russen Alexander Tretjakow, der mit einem Schlitten von Ex-Bundestrainer Dirk Matschenz unterwegs ist. Unmittelbar dahinter mit zwei Hundertstel liegt Grotheer. «Geiler erster Tag, auch wenn ich einige blöde Fehler hatte», sagte Keisinger.
Grotheer, der wieder auf seinen Vorjahresschlitten zurück wechselte, fuhr in Durchgang zwei bei minus zwölf Grad Celsius Laufbestzeit und zeigte, dass mit ihm zu rechnen ist. «Es ist alles sehr eng, das stimmt mich positiv für morgen. Letztes Jahr war ich der Gejagte, nun bin ich der Jäger», sagte Grotheer.
Alexander Gassner, der in diesem Winter die ersten beiden Weltcupsiege seiner Karriere einfuhr, hat als Fünfter nur noch minimale Medaillenchancen. «Es ist sehr viel Rückstand, ich versuche, morgen noch mal ranzukommen», sagte er. Junioren-Weltmeisterin Hannah Neise fiel zur Halbzeit von Platz drei auf Position neun zurück. «Der erste Lauf war gut für meine Verhältnisse, der zweite eher traurig», sagte Neise. Sophia Griebel liegt auf Platz sechs.