Der 33-jährige Erik Lesser beendet beim Weltcup-Saisonfinale in Oslo mit dem Massenstart seine aktive Karriere. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Vesa Moilanen/Lehtikuva/dpa)

Nach dem Ende seiner langen Biathlon-Karriere kann sich Erik Lesser perspektivisch auch den Job als Bundestrainer vorstellen.

«Ob ich dann der Richtige bin oder selber dann auch Lust drauf habe, ist ja die Frage. Aber jetzt kann ich mir das schon vorstellen, dass die Arbeit im Weltcup fordernd und das Richtige für mich sein könnte», sagte Lesser der Deutschen Presse-Agentur.

Der 33-Jährige beendet am Sonntag beim Weltcup-Saisonfinale in Oslo mit dem Massenstart seine aktive Karriere. Nach einer längeren Auszeit, in der er sich auf seine Familie mit der dreijährigen Tochter Anouk konzentrieren will, wird der Ex-Weltmeister im kommenden Jahr in Köln den Trainerschein machen. Sein Weg ist mit dem Deutschen Skiverband, der ungern auf seine Expertise verzichten will, schon lange abgesprochen.

Mit Lesser geht nach Olympiasieger Arnd Peiffer (34) und Ex-Weltmeister Simon Schempp (33) der nächste Leitwolf. Und einer der meinungsstärksten Athleten. Lesser, in den zwölf Jahren im Weltcup nie um schonungslose Selbstkritik verlegen, kritisierte zuletzt lautstark das IOC wegen der Olympia-Vergabe nach Peking und sorgte für Aufsehen, als er zwei ukrainischen Sportlern seinen Instagram-Account überließ, um Bilder von der russischen Invasion in die Ukraine zu zeigen.

Sportpolitisch will er sich aber nicht weiter engagieren, glaubt, sich da aufzureiben. Seine Meinung wird trotzdem nach wie vor gefragt sein, für einen Job als Fernsehexperte wäre er prädestiniert: «Das kann ich mir schon ganz gut vorstellen.»

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