Patzte am Schießstand: Franziska Preuß. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hendrik Schmidt/dpa)

Ihren Patzer in der Mixed-Staffel und Platz fünf zum WM-Auftakt hat Franziska Preuß am Tag danach mit den Trainern im persönlichen Gespräch aufgearbeitet. Dabei stand vor allem eines im Vordergrund: Abhaken und den Fokus voll und ganz auf den Sprint am Freitag (17.20 Uhr/ARD und Eurosport) richten.

Die Coaches erinnerten die Skijägerin an ihre Stärken. Und den Glauben an diese braucht Deutschlands beste Biathletin jetzt, um vor den nächsten Medaillenchancen nicht in ein mentales Loch zu fallen. «Ich muss es hinbekommen, dass ich wieder nach vorn schaue und schaffen, dass ich den Trainingstag gut nutze und das Rennen abhake», hatte die 29-Jährige nach dem ersten Rennen der Welttitelkämpfe im tschechischen Nove Mesto gesagt.

Mit einer Strafrunde hatte die Bayerin am Mittwoch beim Sieg Frankreichs die mögliche erste Medaille im gemischten Doppel mit Justus Strelow, Philipp Nawrath und Vanessa Voigt aus der Hand gegeben. Dabei gilt Preuß, die nach ihren zuletzt schwierigen Jahren in dieser Saison ein starkes Weltcup-Comeback mit drei zweiten Plätzen gefeiert hatte, als die deutsche Anwärterin auf Edelmetall beim Saison-Höhepunkt. Gut für den Kopf: im Sprint von Oberhof war Preuß Zweite geworden. Neben ihr gegen noch Vanessa Voigt, Janina Hettich-Walz und Sophia Schneider ins erste WM-Einzelrennen. 

Sportdirektor glaubt an Preuß

Aber Preuß nimmt sich Negativerlebnisse auch immer mal sehr zu Herzen. «Ich war sehr von mir enttäuscht. Mir hängt das schon immer ein bisschen nach. Es ist das Emotionale, das immer mitspielt», sagte die Staffel-Weltmeisterin von 2015.

Sportdirektor Felix Bitterling glaubt an die Qualitäten der Weltcup-Gesamtdritten von 2020/2021: «Ich mache mir keine Sorgen um Franzi. Sie ist so gefestigt in diesem Jahr.» Auch der überragende Startläufer Justus Strelow glaubt an Preuß: «Sie hat viel Erfahrung. Ich bin zuversichtlich, dass sie das hinbekommt.»

Für Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier macht Preuß «macht einen gefestigten Eindruck, sie ist einen guten Schritt nach vorn gegangen». Sie hatte gehofft, dass gleich das erste Rennen gut für Preuß läuft. «Dann passt es. Aber wenn nicht, dann kann sie doch schnell ins Hadern kommen», sagte die siebenmalige Weltmeisterin über ihre frühere Teamkollegin, die zum Ende des Auftaktweltcups in Östersund als erste Deutsche seit Dahlmeier 2017 das Gelbe Trikot getragen hatte. 

Im Sprint zählen Preuß & Co. nicht zu den Favoritinnen. Voigt schoss als Mixed-Schlussläuferin zweimal fehlerfrei, war aber auf der Strecke nicht konkurrenzfähig und hatte auch nicht das beste Material bei den schwierigen Bedingungen. Hettich-Walz schaffte es im kürzesten Biathlon-Rennen zweimal in die Top 6, danach reichte es nicht mehr zu starken Ergebnissen. Auch Schneider konnte im Sprint bisher nicht überzeugen. Bei der Heim-WM im Vorjahr hatte die mittlerweile zurückgetretene Denise Herrmann-Wick Gold im Sprint geholt.  

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