Lena Dürr fährt die Piste beim Parallel-Event in Lech hinab. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Alessandro Trovati/AP/dpa)

Lena Dürr hob im Zielraum die Faust und lächelte. Die Skirennfahrerin vom SV Germering hat beim Parallelslalom in Lech/Zürs den siebten Rang belegt.

«Den nehme ich gerne», sagte die 30-Jährige nach ihrem gelungenen Start in den Winter. «Richtig Spaß» habe ihr das Event gemacht, bei dem die Slowenin Andreja Slokar ihren ersten Weltcup-Sieg feierte. Zweite und Dritte wurden die Norwegerinnen Thea Louise Stjernesund und Kristin Lysdahl.

Während Andrea Filser (SV Wildsteig) und Weltcup-Debütantin Emma Aicher (SC Mahlstetten) sich nicht qualifiziert hatten, war Dürr als Viertschnellste in die K.o.-Runde der besten 16 eingezogen. In der schaltete die Slalom-Spezialistin, die beim Training in Finnland extra viele Starts geübt hatte, zunächst Maryna Gasienica-Daniel aus Polen aus – und das, obwohl sie im ersten Run einen Stock verlor.

Nach der Viertelfinal-Niederlage gegen Weltmeisterin Marta Bassino aus Italien war laut Damen-Bundestrainer Jürgen Graller dann «kurzzeitig die Luft ein bisschen draußen». In den anschließenden Platzierungsläufen verlor Dürr erst gegen die Norwegerin Marte Monsen und gewann dann gegen die Slowenin Tina Robnik. «Stressig» seien die vielen Duelle gewesen, sagte die Deutsche. Dass sie dadurch kaum Zeit zum Nachdenken über ihre Gegnerinnen gehabt habe, sei aber «gut so».

Die Mitfavoritinnen Lara Gut-Behrami (Schweiz) und Katharina Liensberger (Österreich) schieden im Achtelfinale aus. US-Star Mikaela Shiffrin und Gesamtweltcupsiegerin Petra Vlhova (Slowakei) waren gar nicht dabei. Am Sonntag steht das Rennen der Herren an.

Es sind die einzigen Parallel-Einzelevents in diesem Weltcup-Winter. Das Format ist wegen der direkten Duelle spektakulär, aufgrund seines Regelwerks aber umstritten. Die Streckengegebenheiten schließen zwei identische Kurse nahezu aus. Wer im ersten Lauf verliert, bekommt maximal 0,5 Sekunden Rückstand notiert. Im Re-Run gibt es diese Deckelung nicht. Wer im ersten Lauf den schlechteren Kurs erwischt, hat also einen Vorteil. Bei Dürr war von derlei Bedenken nichts zu sehen. «Ein cooles Event» sei es gewesen, sagte sie – und strahlte.

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