Arnd Peiffer erreichte das Podest im Sprint von Nove Mesto. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Luboš Pavlíèek/CTK/dpa)

Beflügelt vom ersten Staffelsieg seit über vier Jahren hat Arnd Peiffer für den nächsten Glanzpunkt beim Biathlon-Weltcup in Nove Mesto gesorgt.

Der Olympiasieger lief im Sprint über zehn Kilometer auf einen hervorragenden dritten Platz und verpasste seinen elften Weltcupsieg nur um 4,4 Sekunden. Nach der enttäuschenden WM, bei der Peiffer als Zweiter im Einzel für die einzige Medaille gesorgt hatte, überzeugten auch Benedikt Doll (30) als Sechster und Erik Lesser (32) auf Rang 14.

«Ich weiß, wo ich die Zeit liegen gelassen habe, mein Stehendschießen war etwas zu lang. Aber das Podium ist immer eine schöne Sache und etwas besonderes», sagte Peiffer nach seinen fünften Einzelpodest dieser Saison im ZDF. Beim zweiten Schießen war Peiffer mit 27,9 Sekunden 6,2 Sekunden langsamer als der siegreiche Simon Desthieux. Der Franzose distanzierte bei seinem ersten Weltcupsieg den ebenfalls fehlerfreien Schweden Sebastian um gerade mal 2,4 Sekunden.

Damit gehen die Schützlinge von Bundestrainer Mark Kirchner mit sehr guten Aussichten in die Verfolgung am Sonntag (16.00 Uhr/ZDF und Eurosport). Einen Tag nach dem fulminanten Start-Ziel-Sieg im Team hatte auch Doll die Chance auf den Sieg. Doch der erste Schuss im Stehendanschlag rutschte dem Ex-Weltmeister zu schnell raus und so lag der 30-Jährige am Ende 14,5 Sekunden hinter Platz eins zurück. «Das war ein technischer Fehler, die Null wäre drin gewesen. Das darf nicht passieren», sagte Doll.

Lesser, der nach seiner enttäuschenden WM nun wieder auf dem Weg zur Normalform ist und das schon bei seiner hervorragenden Staffelleistung am Freitag gezeigt hatte, musste läuferisch etwas «büßen. Das ist noch Luft nach oben. Aber die Weltcuppunkte nehme ich gerne mit», sagte der Thüringer (+ 50,7).

Einen rabenschwarzen Tag erlebte dagegen Johannes Kühn, der nach einem Fehler liegend beim Stehendanschlag alle fünf Scheiben verfehlte und danach enttäuscht das Rennen aufgab. Er fehlt wie Roman Rees (61.) in der Verfolgung, Staffelschlussläufer Philipp Nawrath wurde 53.

Den Damen glückte nach ihrem Staffel-Debakel die Wiedergutmachung, einen Podestplatz verpassten sie trotz guter Leistungen allerdings. Nach je einem Schießfehler liefen Franziska Preuß sowie Vorjahressiegerin Denise Herrmann auf die Plätze acht und zehn. Damit verschafften auch sie sich eine gute Position fürs Jagdrennen (12.00 Uhr/ZDF und Eurosport). Preuß muss 25 Sekunden auf Sprintsiegerin Tiril Eckhoff aufholen, Herrmann 29 Sekunden. Für die norwegische Weltmeisterin war es der fünfte Sprintsieg in Serie, mit dem die 30-Jährige ihre Führung im Gesamtweltcup ausbaute.

«Ich habe es geschafft, einen soliden Rhythmus zu schießen, dieser eine Fehler ist aber ärgerlich», sagte Preuß. Das ist so ziemlich die Zeit für eine Strafrunde, ohne wäre Preuß wohl aufs Podium gelaufen. Lediglich sieben der 106 Starterinnen kamen fehlerfrei durch, sodass die Schießleistungen der Deutschen positiv zu bewerten sind. In der Loipe passte es wie schon beim Staffel-Desaster mit Rang zwölf aber noch nicht wieder zu hundert Prozent.

Herrmann war da mit der siebten Laufzeit noch die Beste. Die Sächsin, die wegen eines Infekts in der Staffel geschont wurde, zeigte sich angesichts des Trainingsausfalls «wirklich ganz zufrieden», vor allem mit dem Schießen. «Läuferisch ist es noch nicht das, wo ich hin will und was ich kann», sagte die 32-Jährige. Auf der Schlussrunde hatte sie noch einen «kleinen Sturz», «auch noch vor den Füßen meines Trainers, den hätte ich mir sparen können», sagte Herrmann.

Maren Hammerschmidt (31) beendete das Rennen als 20., Vanessa Hinz (28) kam als 23. ins Ziel. Janina Hettich (24) wurde 29. und Weltcup-Debütantin Vanessa Voigt (23) verpasste als 64. die Qualifikation für die Verfolgung.

Von Sandra Degenhardt, dpa

Von