Philipp Nawrath wird Dritter im Sprint. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Löb/dpa)

Mit den Glückwünschen zum besten deutschen Biathleten des Rennens konnte sich Philipp Nawrath dank seines dritten Platzes diesmal besser anfreunden. Noch vor drei Tagen fiel es dem 31-Jährigen nach dem nicht zufriedenstellenden 22. Rang im Einzel deutlich schwerer, die Gratulationen entgegenzunehmen. Das Podest im Sprint sei «eine Bestätigung» für die Trainingsarbeit in der Vorbereitung, sagte Nawrath im finnischen Kontiolahti der ARD. 

Im Schnitt hatten er und seine Teamkollegen vom Deutschen Skiverband im Einzel viermal daneben geschossen. Zu häufig, um die stärksten Athleten anzugreifen. Anschließend hagelte es öffentliche Kritik vonseiten der Verantwortlichen. «Wir müssen aufwachen», hatte etwa DSV-Sportdirektor Felix Bitterling gesagt. 

Angeführt von Nawrath kam das Sextett im zweiten Individualrennen der noch jungen Saison dieser Forderung nach und bewies aufsteigende Tendenz. Der Bayer traf alle Scheiben und zeigte mit der sechstbesten Laufzeit, dass er zur Weltspitze dazugehört. «Ich hatte auch top Material», lobte Nawrath seine Techniker.

Die negative Resonanz im Vorfeld habe er nicht wahrgenommen, meinte Nawrath und ergänzte dazu: «Intern hat man uns gar nicht so angezählt. Die Trainer und die Leitung waren dahingehend noch relativ locker.»

«Gewackelt wie ein Kuhschwanz»

Hilfreich war es aber schon, dass auch Philipp Horn (2 Schießfehler) auf dem 17. Platz und Johannes Kühn (2) zwei Ränge dahinter es unter die besten 20 schafften. Danilo Riethmüller (1/21.) und Justus Strelow (1/29.) präsentierten sich beim Sieg des Franzosen Émilien Jacquelin über die 10-Kilometer-Distanz ebenfalls etwas verbessert. Um ganz vorn mitzumischen, fehlte ihnen aber noch etwas – sowohl im läuferischen Bereich als auch am Schießstand.

Große Probleme hatte indes David Zobel, der das Rennen nach vier Extrarunden abgeschlagen auf dem 62. Platz beendete. «Ich bin absolut nicht zufrieden», sagte er. «Mein Stehendschießen, da habe ich gewackelt wie ein Kuhschwanz. Das ist mir noch nicht ganz erklärbar.» 

«Man muss sehen, was die Trainer machen»

Dass es läuferisch auch bei ihm besser klappte als am Dienstag, war für ihn ein schwacher Trost. «Für mich ist es nicht wirklich gut gelaufen», sagte Zobel. «Man muss sehen, was die Trainer machen. Im Weltcup muss man sich in jedem Rennen neu beweisen und das habe ich heute leider nicht geschafft.»

Deutlich besser gelaunt war Nawrath, der schon in der vergangenen Saison im ersten Sprintrennen mit einem Sieg auf sich aufmerksam machen konnte. «Es zeigt, dass man richtigen gearbeitet hat», sagte er. «Alles fliegt jetzt so ein bisschen weg.»

Von Maximilian Wendl, dpa

Von