Vor dem großen Showdown beim Finale der Vierschanzentournee foppten sich die Favoriten nochmal.
«Er hat nur viel Glück», sagte Dawid Kubacki über seinen polnischen Teamkollegen Kamil Stoch nach der Qualifikation. «Ich weiß, ich habe immer Glück, was soll ich machen?», antwortete der konstant überzeugende Ausnahme-Skispringer Stoch und lachte.
Vorjahressieger Kubacki und Stoch, der die Tournee schon zweimal gewonnen hat, verstehen sich bestens. So gut, dass Kubacki sagte: Es spielt keine Rolle, wer gewinnt. Es ist am wichtigsten, dass ein polnischer Springer vorne ist.»
Die Chancen dazu stehen sehr gut. Der dreifache Olympiasieger Stoch hat vor dem letzten Springen an diesem Mittwoch in Bischofshofen (16.45 Uhr/ZDF und Eurosport) einen ziemlich komfortablen Vorsprung – und sein erster Verfolger ist Teamkollege Kubacki. Hinter den beiden liegt der Norweger Halvor Egner Granerud, dann folgt das deutsche Duo Karl Geiger und Markus Eisenbichler.
Oberstdorf-Sieger Geiger, der sich durch einen Patzer in Innsbruck am Sonntag um bessere Siegchancen brachte, rechnet ziemlich fest mit Stochs drittem Tourneestreich. «Wenn er einen gescheiten Wettkampf macht, kann ihn keiner mehr holen», sagte der 27-Jährige. Er selbst liegt fast 14 Meter hinter Stoch.
Für ihn und Teamkollege Eisenbichler geht es darum, erst einmal selbst das Optimale aus den Sprüngen rauszuholen. Vielleicht können sie das Top-Trio an der Spitze ja dann doch irgendwie unter Druck setzen, so dass zumindest ein Podestplatz drin ist.
In der Qualifikation sah es allerdings erst einmal nicht danach aus: Während der 33 Jahre alte Stoch als Sieger, Granerud als Dritter und Kubacki auf Rang sechs überzeugten, landete Geiger nur auf dem 25. Platz. «Ich weiß, dass die Schanze nicht ganz einfach ist, aber dass ich sie durchaus knacken kann», sagte er dennoch.
Eisenbichler belegte Quali-Rang acht. Dem Gefühlsspringer, der im Team «Eisei» gerufen wird, fehlt derzeit ein wenig die Lockerheit. «Zurzeit ist es einfach ein bisschen so: Ich suche nach der Topform», erklärte der 29-Jährige. «Und wenn ich suche, dann werde ich sie nie finden. Ich muss sie zu mir kommen lassen.» Das Finale der Vierschanzentournee wäre dafür ein guter Zeitpunkt.