Katharina Althaus war das ideale Sinnbild für die Riesenvorfreude der Skispringerinnen. Selbst hinter der FFP2-Maske lebte die 24 Jahre alte Lokalmatadorin das vor, was sie mit großer Freude aus dem Springerraum bei der WM in Oberstdorf berichtete.
«Die Mädels sitzen alle oben mit einem Riesenlächeln im Gesicht. Es macht einfach Bock auf der Großen. Wir genießen es, man sieht’s jeder an, von dem her passt das», sagte Althaus. Die WM-Premiere im Einzel auf einer Großschanze: Für diese letzte fehlende Entscheidung beim Saisonhöhepunkt haben die Springerinnen lange gekämpft.
Am heutigen Mittwoch (17.15 Uhr/ZDF und Eurosport) ist es nun soweit, bei den Titelkämpfen im Allgäu gibt es erstmals genauso viele Entscheidungen für die Sprungfrauen wie für ihre männlichen Kollegen. «Es macht auf jeden Fall Spaß: Große Schanze, super Feeling, WM – ist schon schön», beschrieb Luisa Görlich ihre Gefühlslage. Die 22-Jährige ersetzt erneut die fünfmalige Weltmeisterin Carina Vogt, die nach langer Verletzungspause noch nicht wieder richtig in Form ist und sich womöglich nochmal einem Eingriff am Knie unterziehen muss.
Vogt wird trotzdem an der Schanze sein, wenn sich für die Frauen der Traum erfüllt, für den auch sie lange mitgekämpft hat. «Ich freue mich, dass wir endlich der Welt zeigen können, dass wir auf der Großschanze springen können», sagte Görlich. Während Althaus nach Mixed-Gold am Sonntag und Rang vier in der Qualifikation am Dienstag zum erweiterten Favoritenkreis zählt, wären für Görlich, Anna Rupprecht und Juliane Seyfarth schon Top-10-Platzierungen ein Erfolg.
Rupprecht war im Mixed-Team neben Althaus, Markus Eisenbichler und Karl Geiger Teil des Gold-Quartetts und freut sich nun über einen weiteren Meilenstein. «Das ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, was das Frauen-Skispringen angeht und was die Entwicklung von uns angeht», sagte Rupprecht. Man sehe vor allem bei den besten 30 Springerinnen der Welt eine Entwicklung, «die auf jeden Fall nach vorne geht».