WM-Favorit: Rodler Max Langenhan. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Rodel-Medaillen in neun Wettbewerben werden bei der Heim-Weltmeisterschaft in Altenberg vergeben und der Bundestrainer hat hohe Ansprüche. «Ich will WM-Titel haben. Wir haben das Zeug dazu», sagt Norbert Loch. Die Titelkämpfe im Erzgebirge beginnen am Freitag mit den Sprint-Wettkämpfen und enden am Sonntag mit der Teamstaffel.

Vor einem Jahr bei der Oberhof-WM holten die deutschen Rodlerinnen und Rodler acht von neun Titeln und acht weitere Podestplätze – nur im Männer-Einsitzer gab es kein Gold. Bei der nächsten Heim-WM soll der Titel auch in diesem Wettbewerb gewonnen werden.

«Aufgrund meiner bisherigen Ergebnisse halten mich viele meiner Konkurrenten für den WM-Favoriten und wollen mich jagen», sagt Max Langenhan, der souveräne Weltcup-Spitzenreiter. «Ich selbst habe viele meiner Kollegen auf der Rechnung.»

Beeindruckende Serie

Die beeindruckende Serie des 24-Jährigen mit saisonübergreifend zehn Weltcup-Siegen am Stück war allerdings zuletzt bei der Europameisterschaft in Innsbruck gerissen. Auch bei der deutschen Meisterschaft Ende des vergangenen Jahres verlor der Thüringer den Titelkampf gegen Rekordweltmeister Felix Loch. Der dreimalige Olympiasieger aus Berchtesgaden ist bisher nicht so richtig in Schwung gekommen, mit dem 34-Jährigen ist aber immer zu rechnen.

Anna Berreiter (24) aus Berchtesgaden, die in Oberhof den Einsitzer vor Julia Taubitz und der nun Doppelsitzer fahrenden Dajana Eitberger gewonnen hatte, erwartet ein heißes Duell im SachsenEnergie-Eiskanal. «Die WM in Altenberg ist für mich wie der Eintritt in die Höhle der Löwin: Julia Taubitz hat dort das Rodeln gelernt, und nicht nur deshalb wird es für mich brutal schwer, meinen Titel zu verteidigen. Ich glaube, sie will dort unbedingt gewinnen.»

Allerdings war es für Weltcup-Spitzenreiterin Julia Taubitz bei den deutschen Meisterschaften mit einem Trainingssturz nicht gut gelaufen. «Mir geht es gesundheitlich gut, ich fühle mich fast zu 100 Prozent wieder fit», sagt die 27-Jährige.

Wendl/Arlt wollen zehnten WM-Titel

In den Doppelsitzer-Wettbewerben gehören die deutschen Rodlerinnen und Rodler zu den Gold-Anwärtern – auch wenn es bei den Männern zuletzt nicht ganz so gut gelaufen war. «Nach der EM haben sich die Österreicher in die Favoritenrolle manövriert», sagt der sechsmalige Olympiasieger Tobias Wendl, der mit Tobias Arlt trotzdem seinen zehnten WM-Titel gewinnen will.

Eine Medaille holen wollen auch die zweimaligen Oberhof-Weltmeisterinnen Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal. Das Duo hatte bei der EM das einzige deutsche Gold gewonnen und will unbedingt beim Team-Finale am Sonntag (14.00 Uhr) starten. «Es ist eine historische Staffel, wo erstmals alle vier Disziplinen vereint sind. Und da wären wir gerne dabei!»

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